Immer wieder poppen sie auf, die verschiedenen Ankündigungen in sozialen Medien und Newsletters: Start-up schliesst Finanzierungsrunde, grosse Wachstumspläne.
Die Schweiz ist gemäss der World Intellectual Property Organization (WPO) das führende Innovationsland und wird auch regelmässig auf verschiedenen Blogs und Listen als eines der besten Länder für Startups aufgeführt. So gibt es hier neben verschiedenen Vorteilen wie politische Stabilität, Know-How und Förderprogrammen ein gut organisiertes Ecosystem. Ende Juni trafen sich z.B. an den jährlichen «Start-up Days» in Bern über 600 Investoren, Gründer, Unternehmen, Medienvertreter und Coaches zum Wissensaustausch.
Auch bei den Investitionen tut sich viel. Gemäss dem Swiss Venture Capital Report 2021 haben sich die Investitionen in Start-ups auch in Coronazeiten robust gezeigt, in 304 Runden wurden letztes Jahr über 2,1 Milliarden Franken investiert. Gewinner-Sektor war Biotech mit einem Zuwachs an Investitionen von +31,3%. ICT (Information and Communication Technologies) inkl. Fintech dagegen konnten die hohen Total-Invesitionssummen des Vorjahres nicht halten, da grosse Finanzierungsrunden fehlten, jedoch stieg auch hier die Anzahl der Finanzierungsrunden. 80 der gesamt 304 Investitionsrunden entfielen auf den Swiss ICT Investor Club (SICTIC) welcher mit über 400 InvestorInnen zu einem der führenden Investor-Netzwerke in Europa gehört.
Neben etablierten Netzwerken und spezialisierten Anlegern gibt es immer mehr Möglichkeiten, auch mit kleineren Beträgen in Start-ups zu investieren. Aktuelles Beispiel: Challenger-Bank Neon, welche im Juni nach einer abgeschlossenen Investorenrunde zusätzlich mittels Crowdfunding auch ihre KundInnen als InvestorInnen begeistern konnten. Ausgegeben wurden stimmrechtlose, tokenisierte Aktien, sogenannte Partizipationsscheine. Innerhalb von einer Stunde kamen so 5 Millionen Franken zusammen. Im Schnitt hat ein(e) UnterstützerIn ca. 2’900 Franken investiert.
Mittels Crowdfunding/-lending/-donating können alle von uns an Projekten teilhaben oder diese unterstützen. Daten des Crowdfunding Monitors 2021 der Hochschule Luzern zeigen: In der Schweiz wurden im Jahr 2020 606 Millionen Franken vermittelt und etwa 270'000 Personen haben ein Crowdfunding-Projekt unterstützt. Den grössten Zuwachs mit +82% verzeichneten die Bereiche Crowdsupporting / Crowddonnating. Gegenwärtig haben wir in der Schweiz ca. 38 verschiedene Crowdfunding-Plattformen, somit eine breite Auswahl an Tools und Möglichkeiten.
Eine Investition in einen Start-up kann Leidenschaft, Spekulation aber auch langfristige Wertanlage sein, birgt aber auch entsprechende Risiken. Hier die wichtigsten Vor- und Nachteile.
Vorteile:
Nachteile:
1. Startups selber aussuchen und anfragen. Spannende Möglichkeiten entdeckst du z.B. über:·
2. Crowdfunding-Plattformen: Eine Übersicht der verschiedenen Plattformen findest du im Crowdfunding Monitor
3. Investoren-Netzwerk beitreten, z.B. sictic.ch, businessangels.ch, angelinvestmentnetwork.ch, startangels.ch
4. Bei einer Organisation, die GründerInnen unterstützt, mitarbeiten z.B. bei einem «Accelerator» oder einer Organisation wie innosuisse.ch oder digitalswitzerland.ch. Weitere Möglichkeiten sind, sich als Advisory Board Member / Board Member zu bewerben, eine Matching-Platform dafür ist z.B. boardmatching.ch oder in einem der verschiedenen Innovationsparks der ETH, EPFL oder der verschiedenen Universitäten anschliessen.
5. Im eigenen Unternehmen, viele grössere Unternehmen sind stark in Innovationsförderung involviert durch Accelerator-Programme, Innovationslabore und Wettbewerbe. Hier kannst du dich als Angestellte/r vielleicht nicht mit Geld beteiligen, aber dein Engagement oder deine Erfahrung einbringen.
Wie ihr seht, die Anlage in ein Start-up kann genauso spannend sein wie selber eines zu gründen, ist aber mit Zeitaufwand und Risiken verbunden. Möglichkeiten gibt es neben Geld auch viele weitere wie Coaching oder aktive Mitarbeit. Wie ist es mit euch? Engagiert ihr euch für Innovation und Unternehmertum, und wenn ja wie und was für Erfahrungen habt ihr gemacht?