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Boeing bietet streikenden Arbeitern 38 Prozent mehr Geld

Boeing bietet streikenden Arbeitern 38 Prozent mehr Geld

01.11.2024, 08:13
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Boeing macht den nächsten Anlauf, den Streik zehntausender Arbeiter mit einem besseren Angebot zu beenden. Der kriselnde Flugzeugbauer bietet nun unter anderem eine Einkommenserhöhung von 38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren.

Union machinists wave signs next to company's factory in Everett, Wash., on Tuesday, Oct. 22, 2024. (AP Photo/Manuel Valdes)
Die Boeing-Mitarbeitenden beim Demonstrieren.Bild: keystone

Die Gewerkschaft IAM will ihre rund 33'000 Mitglieder am Montag über den Vorschlag abstimmen lassen. Das vorherige Angebot mit einem plus von 35 Prozent in vier Jahren lehnten die Arbeiter vor einer Woche mit einer Mehrheit von 94 Prozent ab. Den ersten Boeing-Vorschlag mit einem Viertel mehr Geld hatten sie Mitte September noch mit einer Mehrheit von fast 95 Prozent zurückgewiesen.

Der Vorschlag sieht ausserdem eine Einmalzahlung von 12'000 Dollar vor. Den Erhalt von Bonuszahlungen, die ursprünglich abgeschafft werden sollten, hatte die Gewerkschaft schon beim zweiten Angebot ausgehandelt.

Streik trifft Produktion der Boeing 737

Durch den am 13. September begonnenen Streik im Nordwesten der USA wurde die Produktion von Boeings Bestseller-Modell 737 sowie des Langstreckenjets 777 lahmgelegt. Der bereits mit Problemen kämpfende Konzern gerät dadurch noch stärker unter Druck.

Die Boeing-Arbeiter hatten im vergangenen Jahrzehnt mehrere Nullrunden akzeptiert und wollten nun eine deutliche Erhöhung erreichen. Boeing kündigte vor einigen Wochen an, zehn Prozent der Arbeitsplätze zu streichen. Der Abbau dürfte rund 17'000 Jobs treffen.

Boeings Qualitätsaufsicht im Fokus

Boeing steckt nach einer Pannenserie seit Jahren in der Krise. Zuletzt geriet das Qualitätsmanagement noch stärker in den Fokus, nachdem im Januar bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines im Steigflug ein Rumpffragment herausgebrochen war. Nur durch glückliche Umstände wurde niemand ernsthaft verletzt. Unfallermittler kamen zu dem Schluss, dass bei der ausgelieferten Maschine vier Befestigungselemente an dem Rumpfteil fehlten. Boeing konnte auf Anfrage von Behörden keine Unterlagen zu den Montagearbeiten liefern. (dab/sda/dpa)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Buchstabe I (Zusammenhang wie Duschvorhang)
01.11.2024 11:24registriert Januar 2020
Wenn sie 38% anbieten können, dann kann Boeing bestimmt noch einiges mehr bezahlen.

38% mehr ist eine Ansage, zeigt aber nur, dass bessere Löhne schon immer möglich gewesen wären und die Chefetage bisher einfach mal wieder den Hals nicht vollgekriegt hatte.
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ELMatador
01.11.2024 11:24registriert Februar 2020
Würden die Boeing Manager, die seit der McDonnell Douglas Fusion die Firma in den Grund gewirtschaftet haben, ihre Boni zurückgeben, könnten die Mitarbeiter eine 100 % Lohnerhöhung bekommen.


Es ist unglaublich, wie das Management eine gut funktionierende Firma in den Grund wirtschaften kann und dafür noch entlohnt wird.
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mMn
01.11.2024 10:50registriert September 2020
Wow... 38% ist eine Ansage. Ich glaub wir sollten hierzulande auch mehr streiken. Diese doofe Truppe die bei uns jeweils 1.5% aushandelt, ist für die Füchse.
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