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Schweiz

Krankenkassenprämien steigen 2023 laut einer Studie stark an

Krankenkassenprämien steigen 2023 laut einer Studie stark an

07.08.2022, 12:5407.08.2022, 14:26
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Die Krankenkassenprämien könnten 2023 stark ansteigen. Laut einer neuen Studie muss in einzelnen Kantonen mit Prämienerhöhungen von bis zu fast 10 Prozent gerechnet werden.

Das grösste Kopfzerbrechen bereiten den Schweizerinnen und Schweizern die Krankenkassenprämien. (Archivbild)
Für die Krankenkassenprämien muss man im nächsten Jahr eventuell tiefer in die Tasche greifen.Bild: KEYSTONE

Im schweizweiten Schnitt beträgt der Nachholbedarf zur Deckung der Ausgabenentwicklung mindestens 5,4 Prozent, wie die NZZ am Sonntag mit Verweis auf eine neue Studie des Beratungsunternehmens Accenture in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt.

In der auf der Accenture-Website aufgeschalteten Studie heisst es, dass ein entsprechender Nachholbedarf bestehe, wenn die Prämien die tatsächliche Kostensteigerung im Gesundheitswesen berücksichtigen sollen.

Mit ein Grund für den Nachholbedarf sei, so die Studie, dass in den letzten beiden Jahren auf politischen Druck hin die Prämien knapper kalkuliert und Reserven teils abgebaut worden seien. Dies, um das Prämienwachstum zu bremsen. Doch auch die Corona-Pandemie und unterschiedliche Sondereffekte hätten zur aktuellen Situation beigetragen.

Im Tessin droht der grösste Sprung

Am stärksten dürften die Prämien 2023 im Kanton Tessin steigen. Weil dort die Gesundheitskosten 2021 um 9 Prozent gestiegen sind, die Prämien auf 2022 jedoch um 0,2 Prozent sanken, rechnet Accenture mit einem Prämienanstieg von mindestens 9,2 Prozent.

In diesen Zahlen ist allerdings der Kostenanstieg aus dem Jahr 2022 noch gar nicht mit einberechnet. Laut Accenture wiesen die Zahlen aus den ersten Monaten des Jahres 2022 auf einen weiter anhaltenden Anstieg der Gesundheitskosten hin: Deshalb müsse 2023 mit signifikant stärkeren Prämiensteigerungen gerechnet werden.

Auch in den Kantonen Neuenburg (+7,8 Prozent) und Graubünden (+8,1 Prozent) drohen saftige Prämienerhöhungen, um die Kostensteigerung aus dem Jahr 2021 auszugleichen. Einigermassen glimpflich davonkommen dürften dafür die Kantone Glarus (+1 Prozent), Jura (+1,4 Prozent) sowie Nidwalden (+2,6 Prozent). (saw/sda)

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84 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Clife
07.08.2022 13:30registriert Juni 2018
Sorry aber nein. Ständig mehr und mehr verlangen, jährliches Wachstum, während der Lohn gleich bleibt? Ich verbringe jetzt schon jede Krankheit zu Hause, ohne zum Arzt zu gehen. Wie soll man das denn bitteschön noch bezahlen???? Die KK Verbände setzen es darauf aus, dass man sterben soll…Das geht so definitiv nicht weiter.
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Garp
07.08.2022 14:11registriert August 2018
Und wann rechnet man die KK endlich zur Teuerung mit ein?
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LubiM
07.08.2022 13:40registriert Mai 2014
Letztes Jahr hiess es auch, die Prämien sinken und wir haben dennoch 5% mehr gezahlt… also werden wir nächstes Jahr 20% mehr zahlen nehme ich an…
Und ja, ich bin bereits bei einer der günstigsten KKs - nicht so das ich nicht vergleiche
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