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Sexismus: Patrizia Laeri von elleXX klagt gegen «Inside Paradeplatz»

Sexismus: Patrizia Laeri von elleXX klagt gegen Wirtschaftsportal «Inside Paradeplatz»

Finanzportal gegen Finanzportal: Die neue Plattform von Wirtschaftsjournalistin Patrizia Laeri bekam eine Breitseite von Inside Paradeplatz ab. Nun wehrt sie sich auf dem Rechtsweg.
11.01.2022, 10:2511.01.2022, 10:31
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Patrizia Laeri
Moderatorin ECO
2017

Copyright: SRF/Oscar Alessio
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Die Veröffentlichung im Zusammenhang mit Hinweisen auf die Programme von Schweizer Radio und Fernsehen ist honor ...
Patrizia LaeriBild: srf

Patrizia Laeri reicht es. Nachdem das Branchenportal Inside Paradeplatz «mehrfach sexistisch und in irreführender Weise geschäftsschädigend» berichtet habe, reicht die Firma elleXX , bei der Laeri CEO ist, nun ein zivilrechtliches Massnahmengesuch gegen die Plattform ein. Hintergrund ist ein auf Inside Paradeplatz publizierter Artikel über elleXX, die gezielt frauenspezifische Finanzdienstleistungen anbietet. Dieser sei «nicht nur in Bezug auf die vermittelten Fakten falsch und irreführend, sondern darüber hinaus mit einem unfassbar groben, sexistischen Narrativ unterlegt», zitiert elleXX eine Anwältin.

Wo der Artikel vorspurt, legen die Kommentare nach: Laeri sei ein «feministischer Heissluftföhn der Sonderklasse», ist noch eine der harmloseren Äusserungen. «Eine publizistische Plattform ist auch verantwortlich für die Kommentare, da diese zum redaktionellen Teil gehören», schreibt elleXX. Inside Paradeplatz gewährleiste dies ganz offensichtlich nicht. Auch suggeriere der Artikel, «dass die Finanzmedienplattform erfolglos und unseriös geschäfte.» Dem sei aber nicht so. «Die Intention des Journalisten ist klar: Dem Start-up soll Schaden zugeführt werden», so Laeri in der Pressemitteilung.

«Mit gutem Beispiel voran»

Dagegen wehrt sich das Unternehmen nun: «Das Recht bietet Schutz gegen Lästereien, falsche und sexistische Unterstellungen», zitiert elleXX eine Medienrechtsanwältin. Die junge Firma gehe deshalb «mit gutem Beispiel voran». Sie wolle anderen Frauen Mut machen, «Sexismus und sexuelle Belästigung nicht einfach hinzunehmen, sondern dem einen Riegel vorzuschieben und gegebenenfalls rechtlich zu verfolgen», heisst es in der Mitteilung.

Inside Paradeplatz ist kein Tummelplatz der Traurigkeit. Immer wieder fällt das Portal mit dem verbalen Zweihänder auf. Sprachlich durchaus lustvoll hämmert das Team um Herausgeber Lukas Hässig auf die Akteure aus der Finanzbranche ein. In der Regel ist die Plattform gerade aus dem Umfeld der Grossbanken gut informiert und nützt diese gezielten Indiskretionen auch aus für scharfe Attacken. Wiederholt stand Inside Paradeplatz darum auch schon im Gegenwind. (mg/chmedia)

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145 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bits_and_More
11.01.2022 10:54registriert Oktober 2016
Der Stil des Inside Paradeplatz Artikel ist wirklich daneben. Die Kritik am Fonds von elleXX aber angebracht. Vor allem die Gebühren sind sehr hoch und die Performance lies mehr als zu Wünschen übrig. Dank der hohen Gebühr macht aber elleXX immer noch Geld damit, das Risiko tragen die AnlegerInnen.

Die Idee, dass sich auch Frauen vermehrt mit Altersvorsorge und Investments befassen finde ich super, aber dazu gehört auch die Warnung vor unseriösen Fonds und überzogenen Gebühren.
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DigitalNative (1)
11.01.2022 11:55registriert Februar 2020
Momentan dreht sich bei IP fast jeder zweite Artikel um angebliche Staatspropaganda, Gefahr durch Geimpfte etc.
Also ein klassisches Schwurblerblättchen geworden.
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el_chef
11.01.2022 10:46registriert August 2014
ich hätte mir im artikel mehr konkretes bezüglich des sexismus im bericht des inside paradeplatz gewünscht, damit ich mir darüber selbst ein bild machen kann.
im letzten abschnitt steht: 'Sprachlich durchaus lustvoll hämmert das Team um Herausgeber Lukas Hässig auf die Akteure aus der Finanzbranche ein.'

hat jetzt elleXX mehr abbekommen, als die anderen vor ihr? wenn ja, nur weil die firma von frauen für frauen ist?
wenn beides mit ja beantwortet werden kann, dann ist es sexistisch.
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