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Nationalratskommission will Schweizer Wein mit 9 Millionen fördern

Nationalratskommission will Schweizer Wein mit 9 Millionen fördern

23.02.2022, 13:38
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Der Rebberg Buchholz von Ruth und Joe Kempf in Silenen im Kanton Uri am Mittwoch, 23. September 2020. Der Siegerwein in der Sparte Blauburgunder sortenrein, der Buchholzer Troepfli Pinot noir 2018, wu ...
Bild: keystone

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) will den Absatz von Schweizer Wein mit neun Millionen Franken im Jahr fördern. Sie stellt sich damit gegen Kürzungs- und Streichungspläne des Bundesamts für Landwirtschaft.

Die Nothilfen in der Covid-19-Pandemie hätten positive Resultate erbracht, begründet sie ihre Kommissionsmotion. Ihre Motion für die höheren Vermarktungsbeiträge begründet die WAK-N zum einen mit Kürzungs- und Streichungsplänen und zum anderen mit guten Erfahrungen mit Corona-Hilfen, wie die Parlamentsdienste am Mittwoch mitteilten. Aktuell subventioniert der Bund den Absatz von Schweizer Weinen mit 2.8 Millionen Franken im Jahr. Der Beitrag soll im laufenden Jahr um 200'000 Franken sinken und 2023 abgeschafft werden.

Die Kommission will das verhindern. 2020 und 2021 habe der Bund den Weinabsatz als Corona-Nothilfe mit einer Million Franken zusätzlich unterstützt. Das habe den Weinverkauf bei den Grossverteilern stark gefördert. Trotz eines starken Rückgangs des Weinkonsums sei der Anteil Schweizer Weine «stark gestiegen», schreibt die WAK-N: Um 0.7 Prozentpunkte auf 37.7 Prozent.

Zudem erhält die EU-Weinbranche mehr als 10 Millionen Euro Subventionen im Jahr, wie die Kommission weiter anmerkt. Es gelte für die Schweizer Weine gleich lange Spiesse zu schaffen.

Im Weiteren soll eine Klimareserve für den Schweizer Wein geschaffen werden. Darunter versteht die Kommission, dass die Winzerinnen und Winzer pro Quadratmeter mehr Trauben ernten dürfen, als es die kantonale Quote zulässt. Die Menge soll aber unter dem zulässigen nationalen Maximalwert für die kontrollierte Ursprungsbezeichnung liegen, heisst es in der parlamentarischen Initiative der Kommission.

Anlass für die beiden Kommissionvorstösse bot der Walliser Mitte-Nationalrat Benjamin Roduit. Er hatte in einer parlamentarischen Initiative verlangt, Einfuhrkontingente für Wein von der einheimischen Produktion abhängig zu machen. Roduit zog die Initiative unterdessen zurück. Die beiden Vorschläge der WAK-N sind in den Räten noch nicht behandelt. (aeg/sda)

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25 Kommentare
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Rethinking
23.02.2022 15:21registriert Oktober 2018
Gleichzeitig Wein subventionieren und in Alkoholprävention investieren…

Macht total Sinn…
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Etniesoph
23.02.2022 14:01registriert Januar 2018
Wieviel zahlt der Bund eigentlich in die Alkoholprävention?
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Hoodoo
23.02.2022 15:39registriert Februar 2014
Finde, die Räte sollten endlich die Ungleichbehandlung von Bierbrauerinnen und Winzern aufheben. Wein wird subventioniert und Bier extra besteuert.
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