Der US-Dollar fällt und fällt und fällt: Am Donnerstag ist die US-Währung zum Schweizer Franken gar unter die Schwelle von 80 Rappen gerutscht. So wenig hatte er zuletzt vor 14 Jahren gekostet. Spekulationen zu einem möglichen Wechsel an der Spitze der US-Notenbank bereits im Herbst – und damit Spekulationen auf schnelle(re) Zinssenkungen – setzen dem Dollar zu.
Am Donnerstag sank der Dollar zum Franken im Verlauf des Morgens bis auf 0.7981 Franken und damit auf den tiefsten Stand seit 2011. Aktuell notiert er mit 0.8001 Franken wieder leicht über der Marke von 80 Rappen. Bereits im April war der Dollar stark gefallen, nachdem US-Präsident Donald Trump am «Liberation Day» massive Zölle auf US-Importe angekündigt hatte. Damals fiel der Dollar/Franken-Kurs von über 0,88 auf unter 0,82.
Der Dollar steht derzeit nicht nur zum Franken, sondern auch zum Euro unter Druck. Aktuell wird das Euro/Dollar-Paar zu 1,1725 Dollar gehandelt, so hoch wie seit September 2021 nicht mehr. Es sei gar möglich, dass der Euro zum Dollar bis in den Bereich von 1,20 klettert, heisst es in einem Bankkommentar.
Geschwächt wird der Dollar aktuell von Spekulationen, die US-Notenbank werde die Zinsen früher senken als bisher erwartet. Auslöser dazu ist ein Bericht der Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal» zur Nachfolge von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Darin hiess es, US-Präsident Trump könne bereits im Herbst über die Nachfolge von Powell entscheiden, obwohl dieser noch bis Mai 2026 im Amt sei. Trump hatte den amtierenden Fed-Vorsitzenden Powell zuletzt mehrfach scharf kritisiert und vehement eine Zinssenkung gefordert.
«Der Medienbericht über die mögliche frühe Nachfolgeregelung hat am Markt die Erwartungen verstärkt, dass die Zinsen in den USA früher als bisher gedacht sinken werden», sagte ein Händler. Sollte Trump schon im Oktober einen ihm genehmen Nachfolger für Powell verkünden, stiege die Gefahr, dass Powell in seinen letzten Monaten als Fed-Chef zur «lahmen Ente» werde.
Schnellere Zinssenkungen könnten laut Händlern allerdings der Glaubwürdigkeit des Fed schaden, was den Druck auf den Greenback weiter verstärken würde, meinte der Händler. Darüber hinaus belasten laut Experten auch der Krieg im Nahen und Mittleren Osten sowie die drohenden Zölle auf US-Importe den Dollar. (dab/sda/awp)
Aber ehrlich gesagt ist es wohl eh zu spät. Die restliche Welt zieht sich aus dem USD zurück. Das Vertrauen wurde bereits verspielt...