Die österreichische XXXLutz-Gruppe baut ihr Standbein in der Schweiz weiter aus. Nach der Übernahme von Möbel Pfister im Herbst 2019 schnappt sich XXXLutz nun die Lipo Einrichtungsmärkte AG. Die Konsolidierung im Schweizer Detailhandel für Möbel setzt sich somit weiter fort.
Verkäufer von Lipo an XXXLutz ist die Steinhoff International Holdings, wie die im Discount-Segment positionierte Lipo am Montag mitteilte. XXXLutz wird sämtliche 635 Mitarbeiter von Lipo weiterbeschäftigen und auch der Markenname Lipo soll erhalten bleiben.
Lipo, das sich zu den fünf grössten Möbelhäusern der Schweiz zählt, wird zudem von der bisherigen Geschäftsleitung weitergeführt.
Nebst den 23 Filialen übernimmt XXXLutz auf den Online-Shop, das Logistik-Team in Derendingen sowie das Service-Center in Pratteln. Die Transaktion soll bis Ende Juni 2022 abgeschlossen sein. Sie steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Der neue Eigentümer von Lipo XXXLutz betreibt aktuell 370 Einrichtungshäuser in 13 Ländern und beschäftigt gegen 26'000 Mitarbeiter. Mit einem Jahresumsatz von 5,34 Milliarden Euro ist das Unternehmen gar einer der drei grössten Möbelhändler der Welt.
Der Konzern war erst im September 2018 mit einem eigenen Möbelhaus in den Schweizer Markt eingetreten. Erster Standort war ein 15'000 Quadratmeter grosses Geschäft im aargauischen Rothrist. Nach der Übernahme von Möbel Pfister kaufte XXXLutz 2020 auch sechs Interio-Filialen von der Migros und baute sie zu Mömax-Filialen um.
Lipo wiederum wurde bereits 1976 als «Liquidationsposten» gegründet. 2003 wurde die Firma vom südafrikanisch-niederländischen Steinhoff-Konzern gekauft. Dieser hat allerdings eine schwierige Zeit hinter sich.
So war Steinhoff in einen Bilanzskandal verwickelt. Ausserdem ist das Unternehmen stark verschuldet. Erst Ende 2021 gelang es dem Konzern, mit seinen Gläubigern einen Vergleich zu schliessen.
Segnen die Kartellwächter dieses Jahr nun die Übernahme von Lipo durch XXXLutz ab, so werden sich die Österreicher vor allem mit dem schwedischen Giganten Ikea um die Gunst der kaufkräftigen Schweizer streiten. Auch im Rest Europas liefern sich die beiden einen harten Wettkampf und setzen dabei vor allem auf günstige Preise. (awp/sda)
Früher dachte ich XXL Lutz wäre ein Pornoladen.