Frauen in der Schweiz verdienen nach wie vor weniger als die Männer. Gemäss den jüngsten Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) betrug der Unterschied im Jahr 2022 ganze 9,5 Prozent: Der monatliche Medianlohn von Frauen lag bei 6'397 Franken – und bei 7'066 im Falle der Männer.
Das BFS stellt dabei fest, dass die Ungleichheit bei den Löhnen «immer noch besteht», aber «weiter abnimmt». Tatsächlich ist sie zum ersten Mal unter die 10-Prozent-Marke gefallen. Im Jahr 2008 betrug die Kluft noch 16 Prozent. Die Situation ist jedoch je nach Wirtschaftszweig sehr unterschiedlich, wie die neuen Zahlen zeigen, die das BFS am Mittwoch veröffentlicht hat.
Am grössten ist der Unterschied im Finanzbereich: 27,2 Prozent, was einer Differenz von rund 3100 Franken pro Monat entspricht. Ähnlich ist die Situation im Versicherungssektor, wo Frauen 2679 Franken weniger verdienen als Männer (-25,9%).
In anderen Wirtschaftszweigen ist das Lohngefälle unterdurchschnittlich: Dies gilt für das Gastgewerbe (-5,8 %) und das Baugewerbe (-4,2 %). In der Tabakindustrie, dem bestbezahlten Wirtschaftszweig der Schweiz, sind die Frauen sogar etwas besser bezahlt als die Männer (+3,8 %).
Die Lohnunterschiede bei Angestellten mit Führungsfunktion sind noch ausgeprägter, wie das BFS berichtet: 75 Prozent der Angestellten, die mehr als 16'000 Franken pro Monat verdienen, sind Männer.
Umgekehrt sind 62 Prozent der Beschäftigten, die einen Niedriglohn beziehen – weniger als 4525 Franken pro Monat bei Vollzeitbeschäftigung – Frauen. Besonders betroffen sind die Bereiche persönliche Dienstleistungen, Gastronomie und Beherbergung.
Auch ein Blick auf die Situation im öffentlichen und im privaten Sektor ist interessant: Der öffentliche Sektor, der im Allgemeinen höhere Gehälter bietet als der private, weist auch ein geringeres Lohngefälle auf: 9,8 Prozent gegenüber 11,7 Prozent im privaten Sektor.
Dieser Trend lässt sich in den meisten Wirtschaftszweigen feststellen. In einigen Fällen ist der Unterschied sogar sehr gross. So beträgt das Lohngefälle in der Informations- und Kommunikationsbranche 7,8 Prozent im öffentlichen Sektor und 19,4 Prozent in der Privatwirtschaft.
Gerade beim Gesundheitsbereich sollte es doch klar sein, dass es ein Lohngefälle zwischen der Chefärztin und dem Pflegeassistenten gibt.
Gesundheits- und Sozialwesen:
Frauen: 6‘415
Männer: 7‘253
Also werden Berufe die beim Lohn unten wahrscheinlich irgendwo beim Hilfspersonal beginnen und oben irgendwo bei Führungspersonen enden vermischt und am Ende wird eine Aussage getroffen?
In den Führungsetagen gibt es mehr Männer, bei solchen Aufschlüsselungen drückt das natürlich den Wert nach oben. Die Frage müsste doch sein, wie sich die Rahmenbedingungen ändern müssen, dass auch Frauen leichter in diese Gehaltsklassen kommen.