Wirtschaft
Schweiz

Beben in der Versicherungsbranche – Helvetia übernimmt Baloise

Beben in der Versicherungsbranche – Helvetia übernimmt Baloise

Durch den Zusammenschluss von Baloise und Helvetia entsteht in der Schweiz ein neuer Versicherungsriese. Mit der Fusion streben die Traditionsunternehmen eine wichtigere Rolle in Europa an. Die wichtigsten Punkte.
22.04.2025, 07:1022.04.2025, 09:29

Der neue Name

Beschlossen wurde eine Fusion unter Gleichen oder ein so genannter «Merger of Equals», wie die beiden Gesellschaften am Dienstag mitteilten. Der Name der neuen Gesellschaft laute «Helvetia Baloise Holding AG» oder kurz «Helvetia Baloise».

Hauptsitz der Helvetia Versicherung in Basel am Freitag, 17. April 2009. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Aus Helvetia ...Bild: KEYSTONE

Zweitgrösste Schweizer Versicherungsgruppe

Mit einem gemeinsamen Marktanteil von 20 Prozent soll so die zweitgrösste Schweizer Versicherungsgruppe entstehen sowie der grösste Arbeitgeber im Versicherungssektor. Gleichzeitig will das Unternehmen eine führende Rolle in Europa spielen.

Die grosse kulturelle Nähe und die ähnliche strategische Ausrichtung beider Unternehmen seien die beste Voraussetzungen für eine reibungslose Integration, hiess es. Gemeinsam solle «ein neues Kapitel mit fokussiertem, profitablen Wachstum» aufgeschlagen werden.

Das Logo der Baloise Versicherung am Hauptsitz im Baloise Park, fotografiert am Dienstag, 6. Dezember 2022 in Basel. (KEYSTONE/Christian Beutler)
... und Baloise wird das neue Unternehmen «Helvetia Baloise Holding AG». Bild: KEYSTONE

Der Zusammenschluss ermöglicht demnach jährliche Synergien von rund 350 Millionen Schweizer Franken vor Steuern und vor der Beteiligung der Versicherungsnehmer. Noch nicht eingerechnet sind dabei die bestehenden Kosteneffizienzpläne.

Ausserdem soll das kombinierte Unternehmen deutlich mehr Barmittel generieren und die Dividendenkapazität soll bis 2029 um rund 20 Prozent steigen. Das kombinierte Geschäftsvolumen erreicht rund 20 Milliarden Schweizer Franken und verteilt sich auf acht Länder.

Die Transaktion beruht auf einer Fusion unter Gleichen basierend auf der Marktbewertung. Gemäss dem festen Umtauschverhältnis erhält man für eine Baloise-Aktie 1,0119 Helvetia-Aktien.

Vollzug im vierten Quartal 2025 geplant

Die Baloise wird dabei in die Helvetia fusioniert und die Aktien der neuen Gruppe werden an der SIX Swiss Exchange unter dem Valorensymbol «HBAN» gehandelt. Der Vollzug der Transaktion ist für das vierte Quartal 2025 geplant und bedarf der Zustimmung der Aktionäre beider Unternehmen. Die Patria Genossenschaft als grösste Aktionäre unterstützt demnach die Transaktion.

Der Verwaltungsrat wird aus 14 Personen gebildet, je hälftig von der Baloise und Helvetia. Als Präsident ist Thomas von Planta vorgesehen, der bisherige Präsident des Baloise-Verwaltungsrats. CEO der Gruppe soll der bisherige Helvetia-CEO Fabian Rupprecht werden, Finanzchef der bisherige Baloise-CFO Matthias Henny.

Der Hauptsitz werde Basel sein, St. Gallen bleibe ein wichtiger Standort. (rst/awp/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Papst Franziskus ist tot – die letzten Auftritte im Video
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
75 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Christian Mueller (1)
22.04.2025 07:48registriert Januar 2016
Der entscheidende Satz ist: 'die Dividendenkapazität soll um 20% steigen'. Es geht also darum noch mehr Geld von Versicherten zu Aktionären nach oben umzuverteilen. Prämien werden steigen, und bei Versicherungsfällen wird dann noch spitzfindiger versucht, um die Schadensbehebung zu kommen.
15123
Melden
Zum Kommentar
avatar
El_Chorche
22.04.2025 08:29registriert März 2021
Dann wird das Dank "Synergien" jetzt sicher günstiger.

Ahahahahaha
864
Melden
Zum Kommentar
avatar
Stadt Luzerner
22.04.2025 08:55registriert Oktober 2021
Es geht hier nur um noch mehr Kohle. Dividenden sollen erhöht werden können. An die Versicherten scheint da gar nichts zu gehen - reduzierte Prämien?
222
Melden
Zum Kommentar
75
Zu hohe Konzentration von Schadstoffen im Trinkwasser aus Genfersee
Im Trinkwasser aus dem Genfersee hat es einen zu hohen Gehalt an 1,2,4-Triazol. Proben im Sommer haben gezeigt, dass der gemessene Wert über den eidgenössischen Normen für die Trinkwasserqualität liegt. Die betroffenen Kantone – Genf, Waadt und Wallis – suchen nun eine Lösung für das Problem.
Zur Story