Wirtschaft
Schweiz

Illegale Medikamente: Drei Personen in Haft

Illegale Medikamente: Razzia in Privatklinik am Zürichsee – drei Personen verhaftet 

29.09.2015, 07:4129.09.2015, 16:11
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Das Heilmittelinstitut Swissmedic ermittelt in drei Kantonen wegen möglicher Verstösse gegen das Heilmittelgesetz. Drei Personen sind vorläufig in Haft genommen worden. Sie stehen im Verdacht, illegal Arzneimittel hergestellt, vertrieben und angewendet zu haben.

Am Montag wurden im Zusammenhang mit den Ermittlungen an sechs Standorten Hausdurchsuchungen durchgeführt. Beteiligt waren die Kantonspolizeien Zürich, Thurgau und Aargau, die Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis aus dem Kanton Zürich und die italienischen Behörden.

«Mit Sicherheit besteht bei der Verwendung solcher Präparate das Risiko, dass Viren übertragen werden, insbesondere natürlich HIV»

Die Arzneimittel sollen in der Schweiz und in Italien in Verkehr gebracht worden sein. Die Verdächtigten hätten damit die Gesundheit von Patientinnen und Patienten gefährdet, schreibt Swissmedic am Dienstag. Für sie gelte die Unschuldsvermutung.

Privatklinik am Zürichsee im Visier

Eine der Hausdurchsuchungen fand in der Seegarten-Klinik in Kilchberg ZH statt, wie die Zürcher Staatsanwältin Corinne Kauf gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Die Klinik stehe im Verdacht, die illegalen Arzneimittel an Patientinnen und Patienten verabreicht zu haben.

Seegarten-Klinik in Kilchberg ZH
Seegarten-Klinik in Kilchberg ZH
Bild: googlemaps

Die am Zürichsee gelegene Tagesklinik verbindet Schul- und ganzheitliche Medizin und ist auf «Therapie und Prävention chronischer Beschwerden und Krankheiten sowie Better Aging» spezialisiert, wie es auf ihrer Internetseite heisst. Die Basis bilde «eine ursachenorientierte funktionell erweiterte wissenschaftliche Medizin».

Übertragung von Viren möglich

Bei den Arzneimitteln handelt es sich um Präparate aus Bestandteilen menschlicher Zellen. Nach ersten Ermittlungen seien menschliche Zellen zerlegt und danach Extrakte Patientinnen und Patienten gespritzt worden, sagte Swissmedic-Sprecher Peter Balzli dazu auf Anfrage.

«Mit Sicherheit besteht bei der Verwendung solcher Präparate das Risiko, dass Viren übertragen werden, insbesondere natürlich HIV», sagte Balzli weiter. Dies sei auch der Grund, weshalb diese Art von Heilmittel so streng reglementiert sei.

Dem Transplantationsgesetz sowie dem Heilmittelgesetz unterstehen Zelltherapieformen, bei denen Produkte aus Zellen, Geweben oder Organen hergestellt oder bearbeitet werden. (whr/sda)

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