Ab Montag dürfen sämtliche Läden wieder öffnen – unter den weiterhin geltenden Einschränkungen, also mit einer beschränkten Anzahl an Kundinnen und Kunden, mit Maske und unter Einhaltung der Abstände. Was bedeutet das konkret für ein Shoppingcenter wie das Shoppi Tivoli in Spreitenbach? Seit dem 20. Dezember waren hier weiterhin noch etwas mehr als 40 Läden geöffnet, weil sie Lebensmittel oder Güter des täglichen Bedarfs anboten. Ab 1. März können nun alle 150 Shops wieder ihre Türen öffnen.
In Einrichtungen wie dem Shoppi Tivoli mit über 10'000 Quadratmetern Verkaufsfläche dürfen sich aber nur so viele Personen gleichzeitig aufhalten, wie insgesamt in allen Läden zugelassen sind. «Die gut 20'000 Quadratmeter Mall-Flächen dürfen dabei nicht – wie bisher – mitgerechnet und so die Gesamtkundenzahl erhöht werden», schreibt die Geschäftsleitung in einer Mitteilung.
In Läden, die kleiner als 40 Quadratmeter sind, dürfen sich maximal drei Personen gleichzeitig aufhalten, wobei für Lebensmittelläden eine andere Berechnung als für Non-Food-Anbieter gilt. Wie viele Personen sich konkret im Shoppi Tivoli insgesamt aufhalten dürfen, darauf antwortete die Geschäftsleitung nicht.
Beschränkt und gedrosselt wird die Anzahl Besucherinnen und Besucher über die Parkeinfahrten. Deshalb: «Wartezeiten vor den Barrieren sind nicht auszuschliessen. Ob es Rückstaus ergeben wird, ist von der Frequenz abhängig und wird sich zeigen», lässt die Geschäftsleitung weiter ausrichten. Grundsätzlich bestehe aber vor den Einfahrten genügend Stauraum und die Barrierenschliessungen würden so vorgenommen, dass die Staus sich innerhalb der Stauräume befinden.
Die Shoppi-Tivoli-Verantwortlichen freuen sich über die Lockerungen und auf die Kundschaft, schreiben aber auch: «Obwohl das Einkaufen eine soziale Komponente darstellt und Shopping im Allgemeinen für viele auch ein Freizeiterlebnis ist, müssen diese sozialen Kontakte noch warten.» Auf der Mall würden keine Sitzmöglichkeiten angeboten und bis zu 15 Sicherheitsmitarbeitende sorgen für die Einhaltung des Schutzkonzeptes. «Mit Plakaten, Bodenklebern, Screens und Lautsprecherdurchsagen werden die Besucherinnen und Besucher auf ihre Selbstverantwortung hingewiesen.» Weiter würden durch ein Kamerasystem Besucherströme im Center beobachtet, um Menschenansammlungen zeitnah aufzulösen.
Um den normalerweise stark frequentierten Samstag zu entlasten und damit die Wochenendeinkäufe mit genügend Abstand erledigt werden können, wurden vorübergehend auch die Öffnungszeiten angepasst: Ab nächster Woche sind die Shops jeden Freitagabend bis 21 Uhr offen.
Genaue Zahlen, wie viele Menschen sich im Innern aufhalten dürfen, gibts hingegen zum Coop City beim Bahnhof und der Manor-Filiale in Baden. Maximal 320 Personen sind es in letzterer, nicht mehr als 189 Kundinnen und Kunden dürfen gleichzeitig im Coop City einkaufen. Beim Detailhändler wird mit einem elektronischen Zählsystem am Eingang sichergestellt, dass die vorgegebene maximale Personenzahl eingehalten wird.
Man rechnet hier wegen den neuen Lockerungen nicht mit grösseren Anstürmen. Inzwischen seien wirkungsvolle Schutzkonzepte etabliert, die laufend an die behördlichen Vorgaben angepasst werden. «Die Sicherheit unserer Kundschaft sowie unserer Mitarbeitenden hat für uns oberste Priorität», schreibt Mediensprecherin Melanie Grüter. Man freue sich auf nächste Woche:
Auch bei Manor ist man glücklich, wieder öffnen zu dürfen. Wie schon in den Tagen bevor die bundesrätlichen Verschärfungen Mitte Januar in Kraft traten, bietet das Warenhaus auch diesmal wieder Rabatte. «Unsere Kundschaft profitiert daher stark von dem Neustart», sagt Sprecher Andreas Richter. Man sei sich deshalb aber auch bewusst, dass die Kundenfrequenz hoch sein wird, auch wenn «nicht ganz vergleichbar mit der Zeit nach dem ersten Lockdown, nach dem viele Kundinnen und Kunden in Ausrüstungsgegenstände im Homeoffice investiert hatten».
Die Kundenfrequenz wird im Manor mittels Sensoren überprüft, eine App gibt ausserdem dem Store Director einen Echtzeit-Überblick über die Auslastung. Andreas Richter sagt: «Entsprechend der Situation müssen sich eventuell die Kundinnen und Kunden draussen gedulden.»
„Ansturm auf die Einkaufszentren, News-Scouts berichten von bis zu 2 Stunden Wartezeit für einen Parkplatz“
„Urs F., nach dem der Diktatorenrat endlich die Beschränkung gelockert hat, musste ich und meine Familie dringenst neue Jogging-Hosen kaufen. Wir können ja nicht immer die gleichen tragen. Aber diese Menschenmassen hätten wir nie erwartet, haben diese Leute denn nichts besseres zu tun?“
Wie Urs F. ging es vielen Familien, einige waren so verzweifelt das sich das Care Team des Shoppi Tivoli um sie kümmern mussten.
Soviel zur Eigenverantwortung...
Es reicht doch verdammt nochmal einfach die Läden wieder zu öffnen, ohne zusätzlichen Anreiz zu schaffen für noch mehr Kunden als unbedingt nötig.
Es werden auch so Leute in Scharen kommen weil "Yay, endlich wieder Shopping!"... 🙄