Im Sommer 2021 sprach die Fluggesellschaft 550 Mitarbeitenden die Kündigung aus. Darunter waren 334 Flugbegleitende. Nun erfolgt die Kehrtwende, wie der Tages-Anzeiger am Dienstag berichtet. Die Entlassenen sollen in den kommenden Tagen Post bekommen, in der die Airline sie anfragt, ob sie zurückkehren wollen.
In dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt und an die entlassenen Flugbegleitenden geht, steht: «Alle Kolleg:innen, von welchen wir uns im Rahmen der Restrukturierungsmassnahmen trennen mussten, werden seitens HR im Januar 2022 mit dem Angebot eines Rückkehrrechts ab April 2022 angeschrieben.»
Man wolle im Hinblick auf den kommenden Sommerflugplan sicherstellen, dass es keine personellen Engpässe in der Kabine gebe, heisst es seitens der Swiss.
Grund für die Kehrtwende sind Entwicklungen im Personalbestand, die die Swiss nicht richtig antizipiert hat. Viele Flugbegleiterinnen hätten von der Frühpensionierung Gebrauch gemacht und die Fluktuation hätte sich nicht so entwickelt wie erwartet.
Das ist allerdings nicht alles. Wie der Tages Anzeiger weiter schreibt, hat die Swiss im Sommer nicht damit gerechnet, dass sich rund 200 Mitarbeitende nicht impfen lassen und somit wegen des Impfobligatoriums nicht arbeiten können. Wenn sie sich bis Anfang Januar nicht impfen lassen, erhalten sie die Kündigung.
Bei der Kabinenpersonalgewerkschaft Kapers freut man sich einerseits, dass Ex-Kolleginnen zurückkehren dürfen. Gleichzeitig ist Kapers-Chefin Sandrine Nikolic-Fuss enttäuscht. Sie sagt dem Tages-Anzeiger: «Wir haben den Swiss-Chefs im Frühsommer gesagt, dass die Entlassungen keinen Sinn haben, weil sie die Leute beim Aufschwung bald zurückholen müssen.»
Doch man habe ihr damals nicht geglaubt, so Nikolic-Fuss weiter. Das sei bei anderen Entlassungswellen nicht anders gewesen. «Ich habe Kolleginnen, die wurden sowohl nach dem Swissair-Grounding als auch bei der Restrukturierung 2006 entlassen und danach zurückgeholt. Die Swiss lernt einfach nicht aus der Geschichte.» (cma)
Weg schmeissen, wenn man es nicht braucht, holen wenn man es doch braucht…
Was ein Fail.