Vergangenes Wochenende veröffentlichte Snapchat eine Werbung für seine Spiele-App «Would You Rathter». «Würdest du lieber Rihanna oder Chris Brown schlagen», heisst es darin. Und damit hat das Social-Media-Unternehmen ein gewaltiges Eigentor geschossen.
Denn es dauert nicht lange, bis ein Shitstorm über Snapchat hereinbricht. Das Unternehmen verharmlose Häusliche Gewalt, so der Tenor auf Social Media. Wir erinnern uns: Im Jahr 2009 wurde die Sängerin aus Barbados von ihrem damaligen Freund Chris Brown verprügelt, worauf dieser zu fünf Jahren auf Bewährung verurteilt wurde.
Snapchat bekommt den Unmut deutlich zu spüren: Sogar die Aktie verliert an Wert.
Kurz darauf lenkt das Unternehmen ein, entschuldigt sich und löscht die Werbung. Es sei ein Fehler gewesen, sie zu veröffentlichen.
Doch Rihanna hält nicht viel von dieser Entschuldigung. Nachdem sie sich vier Tage nicht zur Angelegenheit äusserte, schlägt sie am Donnerstag mit einem Eintrag in ihrer Instagram-Story zurück.
«Ihr habt Geld ausgegeben, um etwas designen zu lassen, das vorsätzlich Opfern von häuslicher Gewalt Schande bereitet, um dann einen Witz daraus zu machen!» Es gehe hier nicht um ihre persönlichen Gefühle, so die 30-Jährige, davon habe sie nicht viele. Aber das Unternehmen habe all die Frauen, Kinder und Männer enttäuscht, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. «Schämt euch.»
Und prompt rasselt der Börsenkurs des Unternehmens wieder runter, am Donnerstag fällt er um knapp 4 Prozent. Dies entspricht einem Wert von beinahe 800 Millionen US-Dollar.
In den Sozialen Netzwerken wird die App erneut scharf kritisiert. Viele User kündigen an, Snapchat zu löschen, oder schreiben, dass sie dies bereits getan hätten.
I do not know if you really wanna piss off Rihanna. Girl has power. She revived Puma. She revolutionized makeup. And if she going to tell us to delete an app.... people will listen. Snapchat is going through some dark times. pic.twitter.com/9SSfuHLpIw
— Amber 🍒 (@AltheyuhMoves) 15. März 2018
Rihanna said Delete Snapchat. So guess what app I just deleted? pic.twitter.com/tjTec3aRMN
— Astasia Williams (@AstasiaWill) 15. März 2018
Nach Rihannas Schelte auf Instagram entschuldigt sich Snapchat erneut. Das Statement: «Diese Werbung ist widerlich und sie hätte nie auf unserem Service erscheinen dürfen. Wir entschuldigen uns in aller Form dafür, dass wir diesen Fehler gemacht haben und dass er durch unseren Überprüfungsprozess kam. Wir untersuchen, wie das passieren konnte, damit wir sicherstellen können, dass so etwas nie mehr passiert.»
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Snapchat wegen eines Promis an Wert verliert. Im Februar sank der Marktwert des Unternehmens zwischenzeitlich um 1,3 Milliarden US-Dollar, nachdem die Social-Media-Berühmtheit Kylie Jenner twitterte, dass ihr das neue Design der App nicht gefalle.
sooo does anyone else not open Snapchat anymore? Or is it just me... ugh this is so sad.
— Kylie Jenner (@KylieJenner) 21. Februar 2018
Und was meint eigentlich Chris Brown zur ganzen Sache? Über seinen Anwalt liess Brown eine kurze Erklärung zur Snapchat-Anzeige verbreiten, die E! Online zitiert: «Wer immer das bei Snapchat veröffentlicht hat, gehört geohrfeigt.»
(cma)
Die Welt ist am Arsch 😂😂😂😂