Kommst du von rechts oder von links? Ist die Ampel rot oder gerade grün geworden? Gibt es Stau? Fragen wie diese werden Autos künftig beantworten können – und sich untereinander über solche Informationen austauschen. So sollen Unfälle gar nicht erst passieren und die Fahrt für Autofahrer schneller und entspannter werden.
Autos, die gegenseitig und mit der Umwelt kommunizieren, sind ein wichtiger Schritt in Richtung selbstfahrender, also autonomer Fahrzeuge. Geht es nach Volvo, soll das bereits bald möglichst der Fall sein, weswegen Autos des schwedischen Herstellers sich künftig vor Gefahren wie Glatteis warnen sollen.
Die ersten vernetzten Autos seien bereits in Schweden und Norwegen unterwegs, der Bestand werde auf 1000 Fahrzeuge ausgebaut. Sie sollen Daten untereinander und auch mit Behörden austauschen. Anonymisiert, wie Volvo betont.
In der ersten Stufe sollen neben der Glatteiswarnung auch Informationen über den Standort von Autos mit eingeschaltetem Warnblinker übermittelt werden. Andere Volvo-Fahrer bekommen dann eine Warnmeldung angezeigt, wenn sie sich der Stelle näherten, so der Hersteller. An der Ausweitung des Dienstes etwa auch auf Daten zu Staus oder Unfällen werde noch gearbeitet.
Umweg über die Cloud
Die Informationen werden nicht direkt von Auto zu Auto, sondern über die Cloud-Server von Volvo übermittelt. «Wir wollten nicht warten, bis es eine branchenweite Lösung gibt», sagte Volvo-Technikchef Klas Bendrik auf der Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona. Später könne über Kooperationen mit anderen Herstellern gesprochen werden. Denkbar sei unter anderem ein Datenaustausch zwischen den Cloud-Diensten verschiedener Autobauer.
Die vernetzte Volvo-Testflotte sei auf die Umgebung von Göteborg konzentriert. Das schaffe eine hohe Dichte für bessere Informationen, sagte Bendrik. Volvo hat in Schweden einen Marktanteil von 20 Prozent. Eine Grössenordnung, die bei Experten als gute Dichte für ein verlässliches Informationsbild über Strassenverhältnisse gilt.
Die Technik ist vergleichsweise leicht umsetzbar – und schneller, weil sich nicht erst alle Hersteller auf einen gemeinsamen Standart einigen müssen. Zudem seien die Anforderungen an die Mobilfunkverbindung niedrig, da nur geringe Datenmengen übermittelt würden, versprechen die Schweden.
(smh/dpa)