Die Swiss ist wieder in der Normalität gelandet. Nach dem Ende der Pandemie konnte sie von der hohen Nachfrage und der knappen Kapazität auf dem Markt profitieren. Resultat: 2023 gab es einen Rekordgewinn.
Doch nun ist der Gewinn im ersten Quartal des Jahres stark geschrumpft, von knapp 80 auf 30,7 Millionen Franken, und dies bei einem um 8,1 Prozent höheren Umsatz von 1,2 Milliarden Franken. Zudem stagnieren die Umsätze mit der Geschäftsfliegerei bei rund 70 Prozent des Vor-Corona-Niveaus.
Dennoch zeigt sich der abtretende Finanzchef Markus Binkert – er wechselt als Chef zum Gastrokonzern SV Group – damit zufrieden. Denn die ersten drei Monate seien traditionell eher schwierig für die Airlines. Nicht viele Konkurrenten könnten für diese Zeit wie die Swiss einen Gewinn präsentieren. Insofern entspreche das Resultat eher der Normalität.
Tatsächlich haben viele Airlines ihr Geschäft stark hochgefahren, mit der Folge, dass mehr Wettbewerb bei den Preisen herrscht. Diese seien zwar nach wie vor höher als vor der Krise, doch unter dem Niveau von 2023. Und auch im vergangenen Jahr seien sie bereits rückläufig gewesen, sagt Binkert.
Entsprechend sind die Durchschnittserlöse der Swiss gesunken. Hinzu kommt, dass das Frachtgeschäft schwächer abschnitt und die Kosten gestiegen sind. Binkert nennt das Kerosin, vor allem aber die höheren Personalkosten, weil die Crew besser dotierte Gesamtarbeitsverträge ausgehandelt hat.
Ein motiviertes und genügend dotiertes Personal wird denn auch nötig sein, um den Ansturm in der bevorstehenden Hauptsaison zu bewältigen. «Wir erwarten einen reiseintensiven Sommer», sagt Binkert. Die Swiss habe sich zum obersten Ziel gesetzt, den Passagieren einen zuverlässigen und pünktlichen Flugbetrieb zu bieten. Dafür sei ein bereichsübergreifendes Programm lanciert worden, auch in Zusammenarbeit mit Partnern wie der Bodenabfertigungsfirma Swissport. Allein in der Kabine würden dieses Jahr 1000 neue Leute eingestellt, sagt Binkert. 500 habe man bereits rekrutieren können.
Zudem hat sich aus Swiss-Sicht die Lage im Nahen Osten beruhigt: Sie nutzt ab heute wieder den iranischen Luftraum für Überflüge. Die Tel-Aviv-Flüge finden seit Freitag wieder statt. Und ab Samstag soll auch Beirut wieder angeflogen werden. (aargauerzeitung.ch/lyn)