Am Mittwoch, dem 14. Februar 2024, veröffentlichten die texanischen Behörden und Elon Musk Dokumente, die den Umzug von Musks Unternehmen SpaceX nach Texas bestätigten. Bereits vorher hatte das Raumfahrts-Unternehmen eine starke Präsenz im Bundesstaat. In verschiedenen Fabriken werden die Raketen «Starship» sowie Kommunikations-Satelliten «Starlink» produziert.
Grund für den Umzug seines Unternehmens ist vor allem das Richterurteil von 2018. Damals klagte ein Tesla-Aktionär gegen einen Deal, den Elon Musk mit der Geschäftsleitung von Tesla gemacht hatte. Demnach hätte Musk ein Aktienpaket von über 56 Milliarden Dollar erhalten, sobald er mit Tesla gewisse Zielvorgaben erreicht hätte.
Im Verfahren gab die Richterin Kathaleen McCormick dem Tesla-Aktionär recht und erklärte das Verfahren, welches zur Vereinbarung mit Musk geführt hatte, als unfair. Im rund 200-seitigen Urteil steht, dass der Kläger Anrecht darauf habe, dass der Deal annulliert werde. Bisher ist das noch nicht geschehen und Elon Musk kann noch in Berufung gehen.
Musk hat die Aktien bereits zugewiesen bekommen, kann aber nicht darauf zugreifen, da diese aufgrund der Klage seit 2018 eingefroren sind. Als Folge des Urteils wetterte Musk regelmässig gegen den Bundesstaat und erklärte, alle Unternehmen sollen Delaware verlassen. Er drohte auch mit dem Abzug seiner eigenen Unternehmen. Diese Drohung hat er jetzt umgesetzt – zumindest teilweise.
SpaceX ist nicht das erste Unternehmen, das Musk aus Delaware abzieht. Bereits letzte Woche wurde bekannt, dass sein Gehirn-Implantate-Unternehmen Neuralink seinen Sitz neu in Nevada, statt bisher Delaware, hat.
Einen Abzug von Tesla aus Delaware wird es so schnell aber nicht geben. Anders als SpaceX und Neuralink ist Tesla an der Börse notiert. Deshalb müssten vor einem Umzug zuerst die Aktionäre gefragt werden.
Delaware ist eigentlich ein beliebter Unternehmenssitz, da der Bundesstaat günstige Steuerkondition hat und mit dem sogenannten «Court of Chancery» einen separates Gericht hat, das nur für Rechtsfälle mit Unternehmens-Bezug behandelt. Zurzeit sind fast 70 Prozent der 500 weltweit grössten Unternehmen in Delaware und fast 80 Prozent aller öffentlich gelisteter US-Unternehmen registriert. Darunter auch Amazon und Google-Mutter Alphabet.