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Uber meldet Milliardenverlust – aber der Umsatz steigt kräftig

Uber schreibt weiter Milliardenverluste – aber der Umsatz steigt kräftig

31.05.2019, 05:34
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Der US-Fahrdienstvermittler Uber hat zu Jahresbeginn tiefrote Zahlen geschrieben, aber einen kräftigen Umsatzanstieg verbucht. Im ersten Quartal fiel ein Verlust von 1.0 Milliarden Dollar an, wie Uber am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

epa07561260 Uber CEO Dara Khosrowshahi (L) and Ryan Graves (R), one of the co-founders of Uber, talk on the floor of the New York Stock Exchange while waiting for today's initial public offering  ...
Uber-CEO Dara Khosrowshahi.Bild: EPA/EPA

Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte es einen Gewinn von 3.8 Milliarden gegeben, was allerdings an hohen Sondererlösen durch Verkäufe von Auslandsbeteiligungen lag.

Das operative Geschäft ist chronisch unprofitabel und im vergangenen Quartal drückten hohe Kosten für die Vorbereitung des Börsengangs die Bilanz noch tiefer ins Minus. Uber debütierte vor rund drei Wochen an der New York Stock Exchange, bei der grössten Börsenpremiere seit Jahren sammelte das Unternehmen rund 8.1 Milliarden Dollar ein und brachte es auf eine Gesamtbewertung von etwa 82 Milliarden.

Seitdem hat Uber an der Börse jedoch einen schweren Stand und die Aktie ist stark unter Druck geraten. Immerhin konnte das Unternehmen den Umsatz im Auftaktquartal im Jahresvergleich um deutliche 20 Prozent auf 3.1 Milliarden Dollar steigern und damit die Prognosen der Analysten leicht übertreffen. Auch der hohe Verlust lag im Rahmen der Markterwartungen. Uber hatte Investoren vor dem Börsengang gewarnt, möglicherweise nie die Gewinnzone zu erreichen.

Branche wartet auf Roboterautos

Bei Anlegern kam der Quartalsbericht zunächst gut an, die Aktie legte nachbörslich zeitweise deutlich im Wert zu. Uber könnte Rückenwind gut gebrauchen, der Kurs notierte zuletzt rund zehn Prozent unter dem Ausgabepreis.

Schon das Volumen das Börsengangs hatte wegen unerwartet schwacher Nachfrage nach den Aktien deutlich gestutzt werden müssen, so hatte Uber zunächst eine Gesamtbewertung von 100 Milliarden Dollar angestrebt. Zuvor hatten Banken laut US-Medien sogar mal bis zu 120 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Uber dominiert den «Ride Sharing»-Markt für Fahrtenvermittlungen über Smartphone-Apps. Hier flaute das Wachstum jedoch schon deutlich ab. Und Geld zu verdienen, gibt es in diesem Geschäft bislang ohnehin nicht. Auch der Rivale Lyft steckt tief in den roten Zahlen und tut sich an der Börse schwer.

Uber betreibt zudem Services etwa für Essenslieferungen und Frachtvermittlung. Als Schlüssel zum Profit gelten auf Dauer vor allem Roboterautos, die Fahrer als Kostenfaktor beseitigen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter und ungewisser Weg. (sda/dpa)

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