Die kalifornische Surfer-Marke Quiksilver hat bereits Insolvenz angemeldet, allerdings nur für das US-Geschäft.
Das Unternehmen, zu dem auch die Marken Roxy Clothing und DC Shoes gehören, steckt tief in den roten Zahlen und ist hoch verschuldet.
Quiksilvers Aktienkurs ist seit dem Jahresbeginn um fast 80 Prozent auf zuletzt nur noch 45 Cent gesunken. Das 1969 aus der Surfer-Szene entstandene Label hat im Zuge der Kommerzialisierung des Action-Sports – wie viele Konkurrenten, die klein starteten und dann in den Mainstream zogen – Vertrauen an der Basis eingebüsst. Das rasante Wachstum der Boom-Jahre und teure Zukäufe rächen sich jetzt.
Nun soll Quiksilver mit einer 175-Millionen-Dollar-Finanzspritze des Finanzinvestors Oaktree Capital Management aufgepäppelt werden. Der Fall erinnert an den australischen Konkurrenten Billabong, der 2012 kollabiert war und später ebenfalls von einem Konsortium um Oaktree übernommen wurde.
Während Quiksilver bereits ein Konkursverfahren beantragt hat, steuert auch die einstige Hipster-Marke American Apparel auf die Zahlungsunfähigkeit zu. Die von den Skandalen des exzentrischen und umstrittenen Gründers Dov Charney in Mitleidenschaft gezogene und seit dessen Rauswurf im Chaos zu versinken drohende Firma warnte Investoren bereits vor Mittel-Engpässen.
American Apparel wird derzeit in Machtkämpfen und teuren Rechtsstreitigkeiten zwischen der neuen Konzernführung und Ex-Chef Charney aufgerieben. Doch die Firma litt schon vorher unter Umsatzschwund und Verlusten.
Junge und trendbewusste Kunden gehen oft lieber zu günstigeren Konkurrenten wie H&M, Forever 21 oder Urban Outfitters. Das gleiche Problem hat Abercrombie & Fitch. Auch hier hatte mit Mike Jeffries lange ein Alleinherrscher mit kontroversen Ansichten das Sagen.
Inzwischen treffen weder die mit grossen Logos überzogenen Klamotten der Marken Abercrombie und Hollister noch die teils halbnackten Männner-Models mit Waschbrettbauch, die früher das Markenzeichen der Kette waren, den Nerv der Kunden.
(sda/dpa)