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Die ersten 219 Millionen Sterne der Milchstrasse sind kartiert. Jetzt fehlen nur noch 99,8 Milliarden

Der Nachthimmel mit der Milchstrasse bei Callaway, Nebraska (23. Juli 2014).
Der Nachthimmel mit der Milchstrasse bei Callaway, Nebraska (23. Juli 2014).Bild: AP
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Die ersten 219 Millionen Sterne der Milchstrasse sind kartiert. Jetzt fehlen nur noch 99,8 Milliarden

16.09.2014, 16:3217.09.2014, 10:45
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Ein internationales Astronomenteam hat 219 Millionen Sterne der Milchstrasse kartiert und damit den bislang umfangreichsten Katalog unserer Heimatgalaxie vorgelegt. Aus den Daten erstellten die Forscher eine aussergewöhnlich detailreiche Karte der Milchstrasse, die neue Einblicke in die Struktur dieser gigantischen Sternenscheibe gibt.

Das Team um Geert Barentsen von der Universität von Hertfordshire in Hatfield, Grossbritannien, stellt das Ergebnis seiner zehn Jahre dauernden Kartierung im Fachblatt «Monthly Notices of the Royal Astronomical Society» (MNRAS) vor.

Die Milchstrasse, die sich in einer dunklen Nacht als schimmerndes Band über den irdischen Himmel zieht, ist eine gigantische scheibenförmige Ansammlung von Sternen. Da auch unser Sonnensystem Teil der Milchstrasse ist, können wir nur von der Seite in die Scheibe hineinblicken. 

Darstellung der Milchstrasse mit ihren Spiralarmen.Bild: EPA

Aus dieser Perspektive ist es schwierig, die genaue Struktur unserer Heimatgalaxie zu erkennen, die einen Durchmesser von etwa 100'000 Lichtjahren hat. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, und entspricht knapp zehn Billionen Kilometern.

Schwankende Dichte

Astronomen schätzen, dass es mindestens 100 Milliarden Sterne in der Milchstrasse gibt. Davon ist von der Erde aus nur ein Bruchteil zu sehen. Mit dem Isaac-Newton-Teleskop auf den Kanaren kartierten die Forscher sämtliche sichtbaren Sterne der Milchstrasse, die heller sind als die sogenannte 20. Grösse – das sind Sterne, die noch eine Million Mal schwächer leuchten als mit dem blossen Auge zu sehen.

Die neue Karte zeigt, wie die Dichte der Sterne in der Milchstrasse schwankt und liefert damit Informationen über die Struktur. Sie könne auch für Tests für mathematische Modelle der Milchstrasse dienen, erläuterte die Royal Astronomical Society in einer Mitteilung. (erf/sda/dpa)

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