Sterne aus dunkler Materie – was wie ein ominöses Szenario aus einem Science-Fiction-Film klingt, könnte es tatsächlich geben. Und Astronomen könnten drei solcher Sterne entdeckt haben.
Bisher hatte man die drei Lichtpunkte als frühe Galaxien interpretiert, die vor mehr als 13.4 Milliarden Jahren entstanden waren. Sie waren erst im Dezember 2022 vom James-Webb-Teleskop entdeckt worden. Da die Forscher bereits vermuteten, dass es sich bei den Objekten möglicherweise auch um «Dunkle Sterne» handeln könnte, stellten sie Vergleiche mit Modellsimulationen an.
Das Ergebnis: Einige ihrer Merkmale erfüllen die Kriterien für Dunkle-Materie-Sterne. Wie das Forschungsteam Katherine Freese von der University of Texas und dem Nordischen Institut für theoretische Physik in Stockholm berichtet, haben sie damit die «ersten Dark-Star-Kandidaten identifiziert». Um diese These einwandfrei zu beweisen, bedarf es allerdings noch einiger Prüfungen.
Bestätigt sich die Vermutung, würde dies «eine neue Ära der Astronomie einläuten» – denn die Existenz solcher Sterne war bisher reine Spekulation. Das Besondere an den «Dark Stars»: Ihr Leuchten entsteht womöglich auf Basis gegenseitiger Auslöschung Dunkler-Materie-Teilchen statt auf der Kernfusion normaler Atome.
Deshalb würden solche Sterne auch eine enorme Masse aufweisen – sie könnten so schwer wie eine kleine Galaxie werden. Zudem gelten sie als mögliche Vorgänger früher supermassereicher Schwarzer Löcher.
Den Forschern zufolge könnte auch das schnelle Wachstum supermassereicher Schwarzer Löcher mit solchen Sternen zusammenhängen. «Wenn ihr Vorrat an Dunkler Materie zur Neige geht, kollabieren solche Dark Stars zu Schwarzen Löchern», heisst es in der Publikation.
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