Die Onlinehändler Totobobo und Vogmask haben bis zum 1. April keine Masken mehr im Angebot beziehungsweise nur noch solche für Kinder. Hintergrund ist die seit einer Woche anhaltende Luftverschmutzung, die in Peking und anderen Städten im Norden Chinas ein gesundheitsgefährdendes Niveau erreicht hat.
PM-2,5-Partikel sind winzige Feinstaubpartikel (kleiner als 2,5 Mikrometer), die leicht in die Lungen eindringen können und für tausende Todesfälle verantwortlich gemacht werden. Die WHO empfiehlt einen Grenzwert von 45 Mikrogramm. Die Werte in China liegen um ein Vielfaches darüber.
Offiziellen Angaben zufolge betrug der Anteil der PM-2,5-Partikel am Nachmittag in Peking 501 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Laut der US-Botschaft, die eigene Messungen vornimmt, lag der Anteil bei 542. In Shijiazhuang in der benachbarten Provinz Hebei wurden von den Behörden 661 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen.
In Peking gilt bereits seit sechs Tagen die Alarmstufe «Orange», die zweithöchste Stufe auf der Skala. Die Sicht in der chinesischen Hauptstadt ist stark eingeschränkt und die Luft hat einen sandigen Geschmack.
Wegen des Smogs wurden der Sportunterricht im Freien abgesagt, zudem stieg die Nachfrage nach Luftreinigern sprunghaft an. Im Internet beschwerten sich Nutzer, dass keine Atemmasken mehr verfügbar seien und der Preis für Luftreiniger ansteige.
Peking und andere Städte im Norden Chinas kämpfen seit Jahren mit steigendem Smog. Grund sind neben dem zunehmenden Verkehr vor allem die Kohlekraftwerke und Fabriken rund um die Stadt. Im Winter verschärft sich die Luftverschmutzung wegen der dann herrschenden Wetterlage noch.
Hinzukommen immer wieder Sand- und Staubstürme aus den Wüsten im Nordwesten Pekings. Die Luftverschmutzung führt seit Jahren zu einem Anstieg der Atemwegserkrankungen. Die Schadstoffe werden von China sogar bis in die südkoreanische Hauptstadt Seoul hinübergeweht. (tvr/sda)