Brennende Augen, Kopfschmerzen und Müdigkeit sind nur einige der Symptome, die viele Menschen täglich über sich ergehen lassen. Oft werden diese dann ganz simpel als leichte Erschöpfungssymptome abgetan. Nur selten machen wir uns Gedanken darüber, wie sich diese Alarmsignale des Körpers auch langfristig auf unsere Gesundheit auswirken. Dabei leiden durch die exzessive Bildschirmnutzung von bis zu zehn Stunden am Tag besonders unsere Augen.
Das künstliche Bildschirmlicht ist vergleichbar mit dem direkten Starren in eine Lampe. Dass das nicht gut für unsere Augen ist, zeigen jüngste Entwicklungen: Fast die Hälfte aller jungen Schweizer ist bereits kurzsichtig. Besonders betroffen sind Kinder und die sogenannten Digital Natives (25 bis 29 Jahre). So braucht zum Beispiel jedes dritte Schulkind in der Schweiz bereits eine Brille. Kein Wunder, denn schon in jungen Jahren liegt die Nutzung digitaler Endgeräte bei über 98 Prozent. Interessanterweise sind gerade einmal 13,4 Prozent der heute 70- bis 74-Jährigen von diesem Phänomen betroffen.
Ein weiterer Beleg für die Entstehung von Kurzsichtigkeit durch Naharbeit liefert ein Blick auf den europäischen Bildungsvergleich. So sind 53 Prozent der europäischen Hochschulabsolventen kurzsichtig. Unter den Menschen ohne Lehre oder Hochschulbildung, die in geringerem Masse Bildschirmarbeit betreiben, sind es lediglich 24 Prozent.
Im ostasiatischen Raum ist die Myopie-Entwicklung besonders stark zu spüren – dort sind bereits 90 Prozent der Studenten kurzsichtig. Durch den weltweiten Fortschritt der Digitalisierung und dem immer früheren Einsatz digitaler Endgeräte nimmt auch bei uns der Anteil Kurzsichtiger ungehindert zu. Aktuelle Prognosen besagen, dass weltweit jeder zweite Mensch bis 2050 kurzsichtig sein wird.
Bei häufiger Naharbeit passt sich unser Auge an diese Form der Sehgewohnheit an – in Folge wächst der Augapfel stärker in die Länge. Das Wachstum des Augapfels schwächt die Netzhaut und kann bei der Hälfte der Betroffenen zu irreversiblen Sehbehinderungen führen. Wie können wir unsere Augen davor schützen?
Unsere Augen brauchen in regelmässigen Abständen eine Pause. Die einfachste Methode, unser Sehorgan zu entspannen, nennt sich «Palmieren». Hierzu schliesst man für zwei bis drei Minuten die Augen und legt dabei seine Hände mit den Handflächen auf die Augen. So werden diese stärker abgedunkelt und der Erholungseffekt durch die Wärme gestärkt.
Während der Bildschirmarbeit sollte der direkte Einfall von künstlichem Licht oder auch Tageslicht vermieden werden. Andernfalls wird das Auge zusätzlich angestrengt. Zudem sollte die Bürobeleuchtung in warmem Licht gehalten werden – als Ausgleich zum kurzwelligen, blau-violetten Bildschirmlicht. Spezielle Brillen oder Apps können bei der richtigen Bürobeleuchtung Abhilfe schaffen.
Nimm dir die Zeit, deinen Monitor optimal auf deine Bedürfnisse anzupassen. Die Helligkeit sollte so eingestellt werden, dass die Augen ohne Probleme zwischen Monitor und Umgebung wechseln können. Der Kontrast sollte an die Helligkeit angepasst werden und angenehm für die Augen sein. Zudem sollte die Bildschirmauflösung so hoch wie möglich sein und kleinere Abbildungen, wie zum Beispiel Zahlen in Excel-Tabellen, sollten grundsätzlich vergrössert werden. Bei exzessiver Arbeit am Bildschirm hilft ein zweiter Monitor dabei, alle Daten und Dokumente in optimaler Grösse zu betrachten.
(tom busam, www.pa.ag)
😴...😯 nein Cheffe ich Palmiere 🙈