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Forscher entdecken riesigen unterseeischen Berg im Pazifik

3D-Darstellung des unterseeischen Bergs, Blick von Südwesten.
3D-Darstellung des unterseeischen Bergs, Blick von Südwesten.Bild: ccom.unh.edu
1100 Meter hoch

Forscher entdecken riesigen unterseeischen Berg im Pazifik

08.09.2014, 20:5726.11.2014, 13:29
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Etwa 2600 Kilometer südlich von Hawaii erhebt sich ein massiver Gipfel vom Meeresboden. Mitte August hat ein Forscherteam unter der Leitung von James Gardner von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und der Universität von New Hampshire den bisher unbekannten Berg entdeckt, dessen Spitze 1100 Meter über dem dort 5600 Meter tiefen Meeresgrund liegt. 

Gardner und seine Kollgegen untersuchten eines der am wenigsten erforschten Meeresgebiete im zentralen Pazifik, rund 300 Kilometer südöstlich der unbewohnten Jarvis-Insel. Aus diesem Grund zeigten sich die Wissenschaftler nicht wirklich erstaunt über ihre Entdeckung. «Diese unterseeischen Berge gibt es überall, aber wir kennen sie nicht, weil die meisten Stellen, die wir kartographieren, vorher nie kartographiert wurden», sagte Gardner in einer Mitteilung der Universität

4000 Meter unter der Meeresoberfläche

Da für weite Gebiete des Meeresbodens nur niedrig auflösende Satellitendaten vorhanden seien, würden unterseeische Berge selbst dieser Grösse nicht erkannt. «Satelliten können diese Strukturen einfach nicht erkennen – aber wir schon», erklärte Gardner, dessen Team ein bildgebendes Akustikverfahren anwendete. 

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Der Gipfel des unterseeischen Bergs liegt so tief unter der Meeresoberfläche – annähernd 4000 Meter –, dass er kein Hindernis für die Schifffahrt darstellt, aber derzeit auch nicht von Nutzen ist, beispielsweise für die Fischerei. «Er ist vermutlich 100 Millionen Jahre alt», sagte Gardner, «und er könnte etwas enthalten, das uns vielleicht in 100 Jahren interessieren könnte.» 

Unterseeische Berge entstehen normalerweise aufgrund von vulkanischen Aktivitäten in der Nähe von tektonischen Plattengrenzen. Manche können sich aber auch in speziellen Hot-Spot-Regionen mitten in einer Platte formieren.  

Berge, die sich vom Meeresboden erheben, können imposante Höhen erreichen. Bestes Beispiel ist der Vulkan Manua Kea auf Hawaii, der vom Meeresboden aus gemessen 10'200 Meter hoch ist. Da aber nur rund 4000 Meter davon über dem Meeresspiegel liegen, ist trotzdem der Gipfel des Mount Everests auf 8850 Metern über Meer der höchste Punkt auf der Erde. (dhr)

In der Gegend befinden sich weitere, kleinere Erhebungen. Im Vordergrund zwei Vulkane, der neu entdeckte Berg im Hintergrund.  
In der Gegend befinden sich weitere, kleinere Erhebungen. Im Vordergrund zwei Vulkane, der neu entdeckte Berg im Hintergrund.  Bild: ccom.unh.edu
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