Wissen
Gesundheit

Klimawandel verstärkt Gesundheitsprobleme wie Asthma und Krebs

Klimawandel verstärkt Gesundheitsprobleme wie Asthma und Krebs

04.04.2024, 12:45
Mehr «Wissen»

Der Klimawandel schadet dem Immunsystem. Einer neuen internationalen Studie mit Schweizer Beteiligung zufolge verstärken Klimaerwärmung, Luftverschmutzung und der Rückgang der Artenvielfalt Gesundheitsprobleme wie Asthma, Allergien und Krebs.

Asthma
Klimawandel soll laut Studie Asthma verstärken.Bild: Shutterstock

«Der Klimawandel stellt eine existenzielle Bedrohung für die Gesundheit von Menschen, Tieren und das gesamte Ökosystem dar», schrieb das Forschungsteam in der Studie, die am Donnerstag in der Fachzeitschrift «Frontiers in Science» veröffentlicht wurde. Für ihre Studie haben die Forschenden den aktuellen Wissensstand zum Einfluss von Klimawandel und Umweltverschmutzung auf das Immunsystem zusammengetragen.

Unser Immunsystem entwickelt sich im Laufe der Zeit und reagiert auf alles, was uns umgibt. Von der Nahrung bis zur Luft, die wir einatmen. Durch den Kontakt mit einer Vielzahl von Mikroben und Chemikalien in der Umwelt lernt das Immunsystem, was gefährlich ist und aus dem Körper entfernt werden muss und was harmlos ist und ignoriert werden kann.

Immunsystem zu langsam

«Aus evolutionärer Sicht passt sich das Immunsystem ständig an, um auf die Umwelt zu reagieren; die jüngsten Veränderungen waren jedoch zu schnell, als dass sich unser Immunsystem angemessen hätte anpassen können», sagte die Erstautorin Ioana Agache von der Transilvania Universität Brasov in Rumänien in einer Mitteilung des Fachblatts zur Studie.

Der Rückgang der Artenvielfalt und die Verstädterung hätten die «positiven» Umwelteinflüsse verringert, erklärten die Forschenden. Dies trage dazu bei, dass sich das Immunsystem nicht mehr richtig entwickeln könne.

Arme und Alte besonders betroffen

Gleichzeitig seien die Menschen zunehmend «negativen» Belastungen ausgesetzt. So gebe es wegen der steigenden Temperaturen und des höheren CO2-Gehalts in der Luft länger im Jahr, mehr und für die Gesundheit schädlichere Pollen in der Luft. Ausserdem seien Waldbrände sowie Sand- und Staubstürme durch den Klimawandel häufiger geworden, was zu mehr Rauch und Sandpartikeln in der Luft führe. Durch die Zunahme von Überschwemmungen und starken Regenfällen im Zuge des Klimawandels komme es zudem auch vermehrt zu Schimmelbildung in Haushalten, insbesondere in schlecht klimatisierten Häusern.

Dazu kommen Stressfaktoren wie ungewöhnlich hohe Temperaturen, denen Menschen in der Folge des Klimawandels vermehrt ausgesetzt sind, wie es in der Studie hiess. Diese Veränderungen sind laut den Forschenden die Hauptursachen für den jüngsten Anstieg von Allergien, Asthma, Krebs und anderen immunvermittelten Krankheiten. Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status oder Vorerkrankungen sind besonders gefährdet, ebenso wie sehr junge und ältere Menschen.

Klimaschutz ist rentabel

Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, sowie Massnahmen zur Begrenzug des Klimawandels seien von entscheinder Bedeutung für die Gesundheit, schrieben die Forschenden in der Studie.

Sie fügten an:

«Solche Interventionen bieten auch eine eine gute wirtschaftliche Rentabilität: Für jeden US-Dollar, der für Klimaschutz ausgegeben wird, werden mindestens drei US-Dollar durch gesundheitliche Vorteile eingespart, vor allem durch eine Verringerung von Krankheiten wie Asthma und Allergien»

An der Studie unter Leitung von Kari Nadeau von der Harvard University in den USA waren auch die Universität-Zürich-Forscher Cezmi und Mubeccel Akdis und Yasutaka Mitamura beteiligt. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1

Liebe Huberquizzer

Zur Story