Das Phantom der Oper stirbt an einem gebrochenen Herzen. Doch das Phänomen ist offenbar nicht nur Fiktion. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Menschen nach dem Tod einer geliebten Person an Herzerkrankungen sterben können.
Die in der Fachzeitschrift «Frontiers in Public Health» veröffentlichte Studie zeigte, dass Hinterbliebene mit starken Trauersymptomen in den zehn Jahren nach dem Verlust eines geliebten Menschen ein deutlich höheres Sterberisiko hatten als jene mit einem geringeren Mass an Trauer. Zu den starken Trauersymptomen zählen Gefühle wie emotionale Taubheit, Sinnlosigkeit, Schwierigkeiten, den Verlust zu akzeptieren, sowie Verwirrung über die eigene Identität.
Im Verlauf von zehn Jahren wurden knapp 2000 trauernde Menschen untersucht. Während der Untersuchungszeit starben 26,5 Prozent der intensiv trauernden Personen, bei den weniger stark Betroffenen waren es 7,3 Prozent. Auch zeigte sich: Die Betroffenen mit starken Trauersymptomen nahmen häufiger psychologische Hilfe in Anspruch und nahmen vermehrt Antidepressiva ein.
Eine Herzerkrankung, bekannt als Broken-Heart-Syndrom, kann durch starken emotionalen oder körperlichen Stress ausgelöst werden, wie etwa der Verlust eines geliebten Menschen. Anhaltender Trauerstress führt zudem zu erhöhtem Blutdruck und Cortisolspiegel, einem erhöhten Risiko für Diabetes sowie zu psychischen Problemen.
(cst)