Wissen
Gesundheit

Das Bett teilende Paare schlafen laut einer Studie besser

couple in bed cuddeling
Wer das Bett dauerhaft mit dem Partner teilt, hat anscheinend einen besseren und längeren Traumschlaf.Bild: shutterstock

Wer das Bett mit seinem Partner teilt, schläft besser

25.06.2020, 07:5725.06.2020, 08:29
Mehr «Wissen»

Der gemeinsame Schlaf mit dem Partner kann einen Schub für die geistige Gesundheit und die kreativen Fähigkeiten bringen, vermuten Forscher.

Wer das Bett dauerhaft mit dem Partner teilt, hat anscheinend einen besseren und längeren Traumschlaf. Das berichten Forscher um Henning Johannes Drews vom Universitätsklinikum Kiel nach einer kleinen Studie im Journal «Frontiers of Psychiatry».

«Durch gute REM-Phasen kann die mentale Gesundheit erhalten bleiben», sagte Erstautor Drews vom Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP). Die Abkürzung REM steht für Rapid Eye Movement - rege Augenbewegungen, wie sie für den Traumschlaf typisch sind.

Total 24 Teilnehmende

Das deutsch-dänische Forscherteam hatte für die Studie den Schlaf von zwölf jungen und gesunden Paaren untersucht. Die 24 Teilnehmer verbrachten dafür vier Nächte im Schlaflabor und schliefen teils allein, teils mit Partner oder Partnerin.

Die Wissenschaftler analysierten dabei ihren Schlaf - von Gehirnwellen über die Atmung und Muskelverspannungen bis zu Körperbewegungen. Zudem befragten sie die Probanden unter anderem zu ihrer Beziehung.

Seit langem sei bekannt, dass es im Paarschlaf mehr Körperbewegungen geben könne, sagt Drews. «Das Mehr an Bewegungen darf man aber nicht mit schlechterem Schlaf verwechseln. Das Gehirn schläft dabei trotzdem gut.»

Paare emotional ausgeglichener

Die Forscher stellten fest, dass die REM-Phasen bei den schlafenden Paaren sowohl verlängert als auch weniger gestört waren als bei den einzeln Schlafenden. «Die Vermutung liegt nahe, dass man dadurch emotional ausgeglichener wird», sagt Drews.

Kreativität, soziale Interaktionen und kreative Problemlösungen könnten möglicherweise gestärkt werden. «Je besser der REM-Schlaf ist, desto besser kann man sozial interagieren.»

Zudem zeige die Studie, dass Partner ihre Schlafmuster einander anpassen. «Paare, die eine eher oberflächliche Beziehung haben, stimmen ihren Schlaf nicht so aufeinander ab», sagt Drews. Werde der Beziehung dagegen tiefere Bedeutung beigemessen, dann werde der Schlaf stärker synchronisiert.

Noch viele offene Fragen

Für Drews sind viele Fragen zum Paarschlaf noch unbeantwortet, etwa ob die bei jungen Paaren festgestellten Effekte auch bei älteren Menschen zum Tragen kommen oder was passiert, wenn ein Partner an einer ernsthaften Erkrankung leidet oder schlicht schnarcht. Beides war bei den untersuchten Paaren nicht der Fall. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So geht die perfekte Beziehung – in 14 lustigen Bildern
1 / 22
So geht die perfekte Beziehung – in 14 lustigen Bildern
Bild: imgur
Auf Facebook teilenAuf X teilen
12 Mitbewohner-Typen, die du garantiert auch kennst
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Swingforthefences
25.06.2020 09:12registriert April 2019
Wow, 24 Teilnehmende..
Und nein, wenn der Partner mit 80 Dezibel schnarcht, ist der Schlaf nicht besser :)
1743
Melden
Zum Kommentar
avatar
Max Dick
25.06.2020 10:21registriert Januar 2017
Schon klar dass man besser schläft, wenn man das Bett mit seinem Partner teilt, als mit einer Unbekannten. Immer dieses Gefühl, dass dann plötzlich deren Partner auftaucht, kann schon schlafraubemd sein.
1031
Melden
Zum Kommentar
avatar
ChrigeL_95
25.06.2020 10:16registriert Februar 2019
Hieß es nicht noch vor einigen Jahren getrennt Schlafen sei besser für die Beziehung?
461
Melden
Zum Kommentar
9
Johann Bücheler, der Guillo­ti­nen­bau­er aus Kloten
Johann Bücheler war ein gewöhnlicher Schreiner aus Kloten. 1836 erhielt er vom Kanton Zürich den Auftrag, eine Guillotine zu bauen. Danach war ein normales Leben nicht mehr möglich.

Johann Bücheler fertigt in seiner Holzwerkstatt Stühle, Tische und Schränke – bis er einen delikaten Auftrag vom Polizeirat des Kantons Zürich bekommt. Er soll nach Genf reisen, um dort die erste Guillotine der Schweiz zu studieren. Denn der Kanton Zürich, neuerdings von Liberal-Radikalen regiert, will nicht länger gruselige Spektakel mit manuellem Enthaupten durchführen.

Zur Story