Wer mehr Bilder mit nackter Haut postet, wird eher bei Instagram angezeigt. Dies zeigt eine neue Studie von algrorithmwatch.
In der Studie wurden 26 Freiwillige darum gebeten, ein Browser Add-on zu installieren und einigen professionellen Content-Erstellern zu folgen. Das Add-on öffnet die Instagram-Homepage automatisch in regelmässigen Intervallen und hält fest, welche Posts ganz oben in den Newsfeeds der Probanden erscheinen. Dies gibt einen Überblick über das, was Instagram jeweils am Relevantesten für jeden erachtet.
Das Ergebnis der Studie: Bei 30 Prozent der angezeigten Bilder im Feed befindet sich eine Frau im Bikini oder Unterwäsche oder ein Mann ohne Oberkörperbekleidung auf dem Bild – und das, obwohl tatsächlich nur 21 Prozent der Posts solche abbilden.
Konkret: Posts mit Bildern von Frauen in Unterwäsche oder im Bikini hatten eine 54% höhere Wahrscheinlichkeit, im Instagram-Feed zu erscheinen. Für Posts mit Bildern von Männern mit unbekleidetem Oberkörper war die Wahrscheinlichkeit 28% höher. Im Gegensatz dazu hatten Posts, die Bilder von Essen oder Landschaften zeigten, eine 60% niedrigere Wahrscheinlichkeit, an prominenter Stelle angezeigt zu werden.
Offiziell priorisiert Instagram die Bilder so, dass ganz oben das angezeigt wird, was den Nutzer am meisten interessiert. Dennoch hat algorithmwatch bei Facebook – Instagram wird von Facebook betrieben – nachgefragt und folgende Stellungnahme als Antwort erhalten:
Ein zuvor publiziertes Patent von Facebook selbst widerspricht dieser Aussage. Bilder werden sofort analysiert und entsprechend eingestuft. Dabei wird vor allem ausgewertet, was dem Nutzer selbst zuvor am meisten gefallen hat. Jedoch spielt es auch eine Rolle, was allen Nutzern gefällt. So fliessen zum Beispiel gemäss Patent auch Faktoren wie das Geschlecht, Ethnizität und der «Grad an Nichtbekleidung» von Menschen auf einem Foto mit ein.
Eine umfassende Überprüfung des Instagram-Algorithmus sei aber nicht möglich, schreibt algorithmwatch. Ohne Zugang zu Facebooks internen Daten- und Produktionsservern werde es nie möglich sein, definitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Dennoch haben sie Grund zu der Annahme, dass die Befunde repräsentativ dafür sind, wie Instagram operiert. (cki)
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