Weltweit sterben jährlich Millionen Menschen an den Folgen eines plötzlichen Herzstillstands. Ein Forschungsteam aus Shanghai hat sich zum Ziel gesetzt, veränderbare Risikofaktoren zu ermitteln, die mit dem Auftreten eines plötzlichen Herzstillstands in Verbindung stehen.
Dafür haben die Forscherinnen und Forscher Daten von über 500'000 Personen mittleren bis höheren Alters ausgewertet, die in der britischen Datenbank erfasst sind.
Während der 14-jährigen Beobachtungszeit erlitten 3147 von ihnen einen Herzinfarkt. Der plötzliche Herzstillstand der Probandinnen und Probanden war mit verschiedenen Risikofaktoren verbunden wie Lebensstil, körperliche Gesundheit, soziales Umfeld.
Eine spezielle Analyse zeigte, dass der regelmässige Verzehr von Obst das Risiko eines plötzlichen Herzstillstands senken könnte. Überraschenderweise soll auch der moderate Konsum von Champagner und Weisswein das Risiko vermindern. Komponenten wie hoher Blutdruck und hoher Körperfettanteil erhöhen hingegen das Risiko. Die Ergebnisse wurden im Canadian Journal of Cardiology veröffentlicht.
Die neue Studie identifizierte insgesamt 56 Risikofaktoren im Zusammenhang mit einem plötzlichen Herzstillstand und kam zu dem Ergebnis, dass bis zu 63 Prozent der Fälle vermeidbar wären. Der Co-Studienleiter Renjie Chen von der Fudan-Universität in Shanghai sagte gegenüber «The Guardian»: «Wir waren überrascht, wie viele Fälle eines plötzlichen Herzstillstands durch die Verbesserung ungünstiger Profile verhindert werden könnten.»
Die Ergebnisse widersprechen den bisherigen Empfehlungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt keinen Alkohol als gesundheitlichen Vorteil – auch nicht Rotwein, der in der Gesellschaft oft als gesünder wahrgenommen wird.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Vorteile moderaten Alkoholkonsums komplexer sein könnten als bisher gedacht, schreibt Nicholas Grubic von der University of Toronto. (cst)