In Grossbritannien sind zwei Hobby-Schatzsucher zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Sie haben einen besonders seltenen und rund 1100 Jahre alten Wikinger-Schatz unterschlagen.
Werde ein Schatz gefunden, gehöre er der Nation, sagte Richter Nicholas Cartwright am Freitag bei der Urteilsverkündung in Worcester im Westen Englands. Einer der Männer wurde zu zehn Jahren Freiheitsstrafe und sein Komplize zu achteinhalb Jahren verurteilt.
Ein Münzensammler, der dem Duo geholfen haben soll, den Fund zu verheimlichen, wurde zudem zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ein weiterer Mitwisser wartet noch auf sein Urteil.
Die beiden Hobby-Schatzsucher waren 2015 mit Metalldetektoren auf einem Acker in der Grafschaft Herefordshire im Westen Englands auf die wertvollen Münzen und Schmuckstücke gestossen. Richter Cartwright sagte, sie hätten nicht nur die Nation eines historischen Schatzes beraubt, sondern auch dem Landbesitzer sein Recht auf einen Anteil verwehrt.
Bei dem Schatz soll es sich nach Einschätzung von Experten um einen wertvollen angelsächsischen Schatz handeln, der im neunten Jahrhundert nach Christus von einem Wikinger vergraben worden sein soll. Die Fundstücke befinden sich mittlerweile im Britischen Museum.
Es sind unter anderem Münzen, ein Goldring, Silberbarren sowie eine mit Gold umfasste Kristallkugel aus dem fünften Jahrhundert. Experten schätzen den Wert des Funds auf zwischen umgerechnet 3.5 und 14 Millionen Euro.
31 Münzen sind nach Angaben von Historikern besonders wertvoll, da sie neue Erkenntnisse zur britischen Geschichte lieferten. «Das ist ein Fund von nationaler Bedeutung von einem entscheidenden Zeitpunkt der Vereinigung Englands, als die Wikinger das Land gerade in grossem Stil angriffen», sagte Gareth Williams, Kurator für frühmittelalterliche Münzen im Britischen Museum.
Bei den Münzen soll es sich nur um einen Bruchteil des erbeuteten Schatzes handeln. Auf Handyfotos von einem der verurteilten Hobby-Schatzsucher seien rund 300 Münzen zu sehen gewesen, jedoch seien diese bislang nicht gefunden worden. (cbe/sda/afp)