Wieder einmal wurde Kaffee wissenschaftlich unter die Lupe genommen – diesmal mit einem positiven Ergebnis: Das koffeinhaltige Getränk könnte das Risiko, an Multipler Sklerose zu erkranken, senken. Das zeigt eine Analyse von zehn Beobachtungsstudien mit insgesamt 19'430 Teilnehmenden.
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Entzündungskrankheit, die das zentrale Nervensystem – also Gehirn und Rückenmark – betrifft. Nach Schätzungen sind in der Schweiz rund 18'000 Menschen von der Autoimmunkrankheit betroffen. Zu den Symptomen gehören Sehstörungen, Taubheitsgefühl, Muskelschwäche, Koordinationsprobleme sowie Fatigue (extreme Müdigkeit).
Das im Kaffee enthaltene Koffein ist ein bekanntes Stimulans des zentralen Nervensystems. Es wirkt vor allem, indem es die Wirkung von Adenosin blockiert – einem Neurotransmitter, der im Gehirn Müdigkeit sowie Schläfrigkeit fördert.
Beim Ergebnis der Metaanalyse wiesen Kaffeetrinker eine um 34 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit auf, an MS zu erkranken, als Nicht-Kaffeetrinker. Nach Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Alter, Lebensstil und Geschlecht, lag die Risikoverminderung sogar bei 58 Potenz. Prospektive Studien sollen nun klären, wie dieser Zusammenhang gezielt genutzt werden kann. (cst)