Wissen
History

29. Februar: 7 Fakten zu Schalttag und Schaltjahr

Gibt es nur alle vier Jahre: Schalttag 29. Februar. 
Gibt es nur alle vier Jahre: Schalttag 29. Februar. 
Bild: geocaching.com

Heute ist der 29. Februar – Zeit für 7 Fakten zu Schalttag und Schaltjahr

29.02.2016, 13:2229.02.2016, 19:07
Mehr «Wissen»

Der heutige Montag trägt ein Datum, das nur alle vier Jahre vorkommt: Dieses Jahr gibt es wieder einen 29. Februar. Notwendig ist die Aufnahme dieses zusätzlichen Tages in den Jahreskalender, weil die Erde für ihren Umlauf um die Sonne nicht exakt 365 Tage braucht – sondern knapp sechs Stunden mehr. Das wussten schon die Ägypter in vorchristlicher Zeit. 

Woher kommt die Bezeichnung Schaltjahr?

Um die Differenz zwischen Sonnenjahr und Kalenderjahr auszugleichen, wird alle vier Jahre Ende Februar ein Tag hinzugeschaltet – daher der Name Schaltjahr. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt; es entstammt dem Althochdeutschen scaltjār «Jahr mit einem eingestossenen (geschaltenen) Tag». Im Mittelhochdeutschen ist der Begriff ebenfalls  bezeugt (schaltjār).

Auf Englisch heisst das Schaltjahr leap year («Sprungjahr»); ähnlich wie im Niederländischen (Schrikkeljaar von Mittelniederländisch scricken = «springen»). Auf Französisch (année bissextile) und Italienisch (anno bisestile) erinnert die Bezeichnung hingegen daran, dass in der Antike ursprünglich der sechstletzte Tag des Februars verdoppelt wurde – der eigentliche Schalttag ist nämlich der 24. Februar. 

Wissen
AbonnierenAbonnieren

Reicht das Hinzufügen von 24 Stunden alle vier Jahre, um Sonnen- und Kalenderjahr einander anzugleichen?

Nein. Die möglichst exakte Angleichung unseres Kalenders an das astronomische Sonnenjahr – also die Dauer eines Erdumlaufs um die Sonne – erwies sich in den vergangenen gut 2000 Jahren als durchaus verzwickte Angelegenheit. Denn mit einem Schalttag alle vier Jahre ist es nicht getan: Dadurch wird die durchschnittliche Jahresdauer zwar von 365 auf 365,25 Tage verlängert – das aber ist wiederum ein bisschen zu viel, denn tatsächlich ist das Sonnenjahr nur 365,2422 Tage lang. 

Wie hat man das Problem gelöst?

Durch eine weitere Korrektur, diesmal in die andere Richtung. Um die Unstimmigkeit auszugleichen, setzte Papst Gregor XIII. 1582 im Zuge der nach ihm benannten Gregorianischen Kalenderreform die heute noch geltenden drei Regeln für das Schaltjahr in Kraft. 

Wie lauten diese Regeln?

Erstens sind grundsätzlich alle durch vier teilbaren Jahre Schaltjahre. Zweitens fällt der Schalttag bei einem vollen Jahrhundert aus – es sei denn, dass sich – drittens – das volle Jahrhundert glatt durch 400 teilen lässt. Das erklärt, warum die Jahre 1700, 1800 und 1900 keine Schaltjahre waren – sie lassen sich nicht glatt durch 400 teilen. Das Jahr 2000 dagegen schon – deshalb gab es vor 16 Jahren ebenfalls einen 29. Februar, trotz des vollen Jahrhunderts. 

Wie lange dauert denn jetzt durchschnittlich ein Kalenderjahr?

Durch den päpstlichen Kniff beträgt die durchschnittliche Jahresdauer nun 365,2425 Tage, womit der Gregorianische Kalender der tatsächlichen Dauer des Sonnenjahres sehr nahe kommt. 

Welcher Kalender galt vor der Gregorianischen Reform?

Zuvor hatte der Julianische Kalender gegolten, der auf Julius Cäsar zurückging und aus dem Jahr 46 vor Christus stammte. Cäsar reformierte damals den bis dahin geltenden römischen Mondkalender und übernahm dabei auch die Schalttage der Ägypter. In der Folge war die durchschnittliche Jahresdauer zwar nicht mehr knapp sechs Stunden zu kurz, dafür aber gut elf Minuten zu lang – bis Gregor XIII. das Kalender-Regelwerk verfeinerte.

Warum wird der Schalttag im Februar eingeschoben?

Der Februarius war im römischen Kalender ursprünglich der letzte Monat. Überzählige Schalttage hängte man deshalb an diesen Monat an. Daran hielt man auch fest, als der Februar – ab 153 v. Chr. – der zweite Monat des römischen Kalenders wurde. (dhr/sda/afp)

Jetzt bist du fit für das Schaltjahr-Quiz!

Quiz
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Darum überleben Bärtierchen eine tausendmal stärkere Strahlung als wir

Bärtierchen (Tardigrada) sind winzig. Und sie sind wahre Überlebenskünstler. Die kleinen achtbeinigen Tierchen können in der Kryptobiose – das ist ein todesähnlicher Zustand, in dem die Stoffwechselvorgänge zum Erliegen kommen – extremste Umweltbedingungen aushalten. Sie überstehen kurzzeitig Extrem-Temperaturen von –200 und +150 °C. Und sie sind die einzige Tierart, die im absolut lebensfeindlichen Weltraum zumindest eine Zeitlang überleben kann.

Zur Story