
Der französische Militärführer und Kaiser Napoleon Bonaparte eroberte im 19. Jahrhundert weite Teile Europas. Er prägte die europäische Geschichte nachhaltig.Bild: www.imago-images.de
Napoleon Bonaparte war Europas grösste Armee unterstellt. Trotzdem wurde sie innerhalb weniger Monate vernichtet. Dank der DNA-Untersuchung aus den Zähnen begrabener Soldaten gibt es nun neue Erkenntnisse.
11.08.2025, 21:5811.08.2025, 21:58
Beim Einmarsch in Russland im Jahr 1812 bestand Napoleons Armee aus etwa 600'000 Soldaten – die grösste Streitmacht zur damaligen Zeit. Etwas später waren noch 100'000 Mann übrig und nur 30'000 überlebten, bis sie zu Hause waren.
Als Hauptgründe für die Vernichtung von Napoleons Armee galten bis anhin Hunger, tiefe Temperaturen und die Krankheit Typhus. Laut einer neuen Studie gibt es aber weitere Ursachen. Die Analyse der DNA aus den Zähnen von in Massengräbern nahe Litauen begrabenen Soldaten zeigten zwei bislang undokumentierte Infektionen, schreibt Focus.
Erreger des Rückfallfiebers
Anstatt Bakterien zu finden, die für Typhus verantwortlich sind, stellten die Forschenden Salmonella enterica (verursacht Paratyphus) und Borrelia recurrentis (Erreger des durch Läuse übertragenen Rückfallfiebers) fest.
Es sei demnach wahrscheinlich, dass die Soldaten durch eine Mischung aus Erschöpfung, Kälte und diversen Krankheiten, darunter Paratyphus und Rückfallfieber, gestorben sind. Paratyphus ist eine Infektionskrankheit mit Durchfall, ähnlich dem Typhus. Das Rückfallfieber ist eine systemische Infektionskrankheit, die durch einen phasenhaften Fieberverlauf gekennzeichnet ist.
Napoleon erkrankte nicht
Anders als seine Untergebenen kam Napoleon, der sich selbst zum französischen Kaiser krönte, fast gesund zurück. 1815 wurde er in der Schlacht von Waterloo endgültig von Grossbritannien und Preussen besiegt. Bis zu seinem Tod lebte er auf der abgelegenen, britisch kontrollierten Atlantikinsel St. Helena in Verbannung. (kek)
Germanen-Gemetzel in Jütland
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Germanen-Gemetzel in Jütland
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Schade hat nicht Dani Huber oder das Schweizerische Nationalmuseum den Artikel verfasst, dann wäre dieser wohl ausführlicher.
Interessante Studie und immer wieder faszinierend, wie diese Kleinstlebewesen den Lauf der Geschichte mitprägen.