Zwei Subkomitees des US-Kongresses hielten am Mittwoch, dem 13. November 2024, eine Anhörung mit dem Titel «Unidentifizierte anomale Phänomene: die Enthüllung der Wahrheit» ab. Dabei wurden ein Journalist, ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums, ein Navy-Konteradmiral im Ruhestand und ein ehemaliger NASA-Offizieller befragt.
Konkret ging es bei der Anhörung um die mangelnde Transparenz des US-Verteidigungsministeriums (DoD) und der Geheimdienste im Umgang mit UAPs. Dabei wurden unter anderem nicht offengelegte Ausgaben für UAP-Programme sowie die sicherheitspolitischen Risiken von UAP-Begegnungen bei US-Militäranlagen thematisiert. Die Abgeordneten forderten, dass das US-Verteidigungsministerium künftig mehr Informationen mit dem Kongress und der Öffentlichkeit teilen solle.
Luis Elizondo, ehemaliger Beamter des Verteidigungsministeriums, bestätigte in der Anhörung, dass die USA über UAP-Technologien verfügen. Er beschrieb diese als «Technologien, die alles übertreffen, was wir in unserem Arsenal haben». Elizondo zufolge sollen diese fortschrittlichen Systeme sowohl im Besitz der USA als auch im Besitz von anderen Staaten sein.
Die sicherheitspolitische Gefahr der UAPs sei zudem nicht zu unterschätzen. Elizondo erklärt, dass UAPs besonders häufig in der Nähe sensibler militärischer Einrichtungen auftauchen. Es gebe laut Elizondo Hinweise, dass die UAPs absichtlich provozieren, indem sie beispielsweise Flugzeugformationen gefährlich stören.
Dr. Tim Gallaudet, Navy-Konteradmiral im Ruhestand, schilderte bei der Anhörung einen Vorfall aus dem Jahr 2015: Während einer Marineübung sei ein UAP gesichtet und später in einem Video dokumentiert worden. Dieses Material sei kurz darauf aus allen E-Mail-Konten der beteiligten Offiziere gelöscht worden, ohne Erklärung.
Michael Shellenberger, Journalist, Professor und Gründer des Medienportals Public, legte in einer 214-seitigen schriftlichen Stellungnahme Dokumente vor, die die Existenz eines geheimen Programms namens «Immaculate Constellation» belegen sollen. Dieses nutze fortschrittliche Bildtechnologien, um UAPs systematisch zu analysieren. «UAP-Transparenz ist überparteilich und entscheidend für unsere nationale Sicherheit», so Shellenberger.
Auch Michael Gold, ehemaliger NASA-Administrator, sprach sich für mehr Offenheit und Transparenz der US-Behörden aus. Er erklärte, dass gesellschaftliche Stigmatisierung die wissenschaftliche Erforschung von UAPs behindere. «Die Wahrheit ist da draussen», betonte Gold und sprach sich für die bessere Finanzierung von UAP-Forschungseinrichtungen aus.
Abgeordnete des US-Kongresses wie Nancy Mace forderten zudem Aufklärung über die Finanzierung geheimer Programme. «Wenn wir Geld für etwas ausgeben, das nicht existiert, warum tun wir das? Und wenn es existiert, warum verstecken wir es vor der Öffentlichkeit?», fragte Mace.
In einer ähnlichen Anhörung im Juli 2023 stellten drei Veteranen des US-Militärs Behauptungen auf, die US-Regierung habe ausserirdisches nichtmenschliches biologisches Material und versuche aktiv, extraterrestrische Technologien zu rekonstruieren.
Im Februar 2024 veröffentlichte das Pentagon anschliessend einen Bericht, in dem es erklärte, man habe im Zusammenhang mit UAPs keine Beweise für ausserirdische Technologien finden können. Auch seien keine Geheimprogramme zur Rekonstruktion ausserirdischer Technologien innerhalb des Verteidigungsministeriums gefunden worden. Die Allermeisten UFO- beziehungsweise UAP-Sichtungen seien zudem auf neuartige Flugtechnologien wie Drohnen, Tarnkappenflieger oder auf andere eher ungewöhnliche Flugobjekte wie Wetterballons zurückzuführen.