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UAP-Hearing: Deshalb diskutiert der US-Kongress über UFOs

«Die Wahrheit ist da draussen»: Das war die UFO-Anhörung im US-Kongress

Zwei Sicherheits-Komitees hielten im US-Kongress eine gemeinsame Anhörung zum Thema UAPs ab. Unter den Sammelbegriff UAP (Unidentified Anomalous Phenomena) fallen auch UFOs.
17.11.2024, 16:3817.11.2024, 16:48
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Zwei Subkomitees des US-Kongresses hielten am Mittwoch, dem 13. November 2024, eine Anhörung mit dem Titel «Unidentifizierte anomale Phänomene: die Enthüllung der Wahrheit» ab. Dabei wurden ein Journalist, ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums, ein Navy-Konteradmiral im Ruhestand und ein ehemaliger NASA-Offizieller befragt.

Konkret ging es bei der Anhörung um die mangelnde Transparenz des US-Verteidigungsministeriums (DoD) und der Geheimdienste im Umgang mit UAPs. Dabei wurden unter anderem nicht offengelegte Ausgaben für UAP-Programme sowie die sicherheitspolitischen Risiken von UAP-Begegnungen bei US-Militäranlagen thematisiert. Die Abgeordneten forderten, dass das US-Verteidigungsministerium künftig mehr Informationen mit dem Kongress und der Öffentlichkeit teilen solle.

Ausserirdische Überreste und Technologien

Luis Elizondo, ehemaliger Beamter des Verteidigungsministeriums, bestätigte in der Anhörung, dass die USA über UAP-Technologien verfügen. Er beschrieb diese als «Technologien, die alles übertreffen, was wir in unserem Arsenal haben». Elizondo zufolge sollen diese fortschrittlichen Systeme sowohl im Besitz der USA als auch im Besitz von anderen Staaten sein.

Die sicherheitspolitische Gefahr der UAPs sei zudem nicht zu unterschätzen. Elizondo erklärt, dass UAPs besonders häufig in der Nähe sensibler militärischer Einrichtungen auftauchen. Es gebe laut Elizondo Hinweise, dass die UAPs absichtlich provozieren, indem sie beispielsweise Flugzeugformationen gefährlich stören.

Dr. Tim Gallaudet, Navy-Konteradmiral im Ruhestand, schilderte bei der Anhörung einen Vorfall aus dem Jahr 2015: Während einer Marineübung sei ein UAP gesichtet und später in einem Video dokumentiert worden. Dieses Material sei kurz darauf aus allen E-Mail-Konten der beteiligten Offiziere gelöscht worden, ohne Erklärung.

Michael Shellenberger, Journalist, Professor und Gründer des Medienportals Public, legte in einer 214-seitigen schriftlichen Stellungnahme Dokumente vor, die die Existenz eines geheimen Programms namens «Immaculate Constellation» belegen sollen. Dieses nutze fortschrittliche Bildtechnologien, um UAPs systematisch zu analysieren. «UAP-Transparenz ist überparteilich und entscheidend für unsere nationale Sicherheit», so Shellenberger.

Akte X
«Die Wahrheit ist noch da draussen», ein Poster der Alien-Kultserie «Akte X».Bild: FOX

Auch Michael Gold, ehemaliger NASA-Administrator, sprach sich für mehr Offenheit und Transparenz der US-Behörden aus. Er erklärte, dass gesellschaftliche Stigmatisierung die wissenschaftliche Erforschung von UAPs behindere. «Die Wahrheit ist da draussen», betonte Gold und sprach sich für die bessere Finanzierung von UAP-Forschungseinrichtungen aus.

Abgeordnete des US-Kongresses wie Nancy Mace forderten zudem Aufklärung über die Finanzierung geheimer Programme. «Wenn wir Geld für etwas ausgeben, das nicht existiert, warum tun wir das? Und wenn es existiert, warum verstecken wir es vor der Öffentlichkeit?», fragte Mace.

epa11719164 Chairwoman Republican Representative of South Carolina Nancy Mace speaks during a joint hearing of the Committee on Oversight and Accountability Subcommittees on Cybersecurity, Information ...
Republikanische Abgeordnete aus South Carolina Nancy Mace bei der Anhörung am 13. November.Bild: keystone

Angeblich nichtmenschliche ‹biologics› gefunden

In einer ähnlichen Anhörung im Juli 2023 stellten drei Veteranen des US-Militärs Behauptungen auf, die US-Regierung habe ausserirdisches nichtmenschliches biologisches Material und versuche aktiv, extraterrestrische Technologien zu rekonstruieren.

Im Februar 2024 veröffentlichte das Pentagon anschliessend einen Bericht, in dem es erklärte, man habe im Zusammenhang mit UAPs keine Beweise für ausserirdische Technologien finden können. Auch seien keine Geheimprogramme zur Rekonstruktion ausserirdischer Technologien innerhalb des Verteidigungsministeriums gefunden worden. Die Allermeisten UFO- beziehungsweise UAP-Sichtungen seien zudem auf neuartige Flugtechnologien wie Drohnen, Tarnkappenflieger oder auf andere eher ungewöhnliche Flugobjekte wie Wetterballons zurückzuführen.

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159 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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olmabrotwurschtmitbürli #wurstkäseszenario
17.11.2024 19:02registriert Juni 2017
Die wahre Tragik liegt darin, dass ich seit Jahren zugebe, dass ich ein Alien bin, mir das aber keiner glauben will.
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Joe Smith
17.11.2024 19:11registriert November 2017
Wenn die Aliens auch nur einen Funken Verstand haben, dann werden sie sich hüten, mit den Menschen Kontakt aufzunehmen.
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Denverclan
17.11.2024 21:40registriert September 2016
Wer schon UFOs gesehen hat, weiss dass es sie gibt. Es der breiten Öffentlichkeit zu erzählen macht keinen Sinn. 1. Hat man sie nur gesehen und kann nicht erklären was man gesehen hat. 2. Glauben tut es eh keine Sau. 3. Glaubt man im Innersten auch, dass es eine plausible Erklärung dafür gibt. 4. Die Menschheit ist sicher nicht die Krone der Schöpfung, so dämlich überheblich und streitlustig würde sie sich sicher nicht benehmen. Der Mensch ist eine Laune der Natur und wird wieder vom Erdboden verschwinden und keiner mag sich erinnern, jemals gelebt zu haben. Alles ist ein Haschen im Wind…
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