Als Dr. Deo Florence Onda als erster Mensch in den dritttiefsten Ozeangraben der Welt vorstiess, erhoffte er sich die Entdeckung neuer Mysterien. Der Emden Deep, Teil des philippinischen Ozeangrabens, liegt 10'000 Meter unter dem Meeresspiegel und war bisher unerforscht geblieben – bis vor ein paar wenigen Monaten.
Der 33-jährige Ozeanologe Dr. Onda war der erste Mensch, der sich in die unbekannten Tiefen wagte, berichtet der singapurische Nachrichtenkanal «Channel NewsAsia» (CNA). Solche Tiefsee-Abenteuer seien so komplex und selten, dass sie mit Reisen ins All vergleichbar sind.
We've just crossed the PH time zone. Almost there Pilipinas.
— Deo Onda (@savedeocean) March 21, 2021
Are you ready?
Onboard the DSSV Pressure Drop manned by @EYOSExpeditions and funded by @CaladanOceanic of Victor Vescovo.#IntoTheEmdenDeep pic.twitter.com/fz6sdR5cT4
Entsprechend aufwendig sind die Vorbereitungen – auch psychischer Natur, so Onda gegenüber «CNA»:
Just thought I would post what it looks like when the Limiting Factor descends into the Deep . . . this was taken by our expert videographer and scuba diver, Nick Verola of Verola Media over the Challenger Deep. #verolamedia #caladanoceanic #tritonsubs pic.twitter.com/EJ8LW1o6A8
— Victor Vescovo (@VictorVescovo) July 27, 2020
Im März war es so weit: Onda und der amerikanische Forscher Victor Vescovo von der privaten Organisation Caladan Oceanic setzten das Forschungsvorhaben in die Tat um. Über einen Zeitraum von 12 Stunden stiegen die beiden in den Graben hinab und erforschten ihn. Für Onda eine bedeutende Gelegenheit:
Als sie sich dem Boden näherten, habe er angsteinflössende, kriechende Kreaturen erwartet, so Onda weiter. Stattdessen wurden sie am Grund von etwas viel bekannterem begrüsst – etwas, das ebenfalls eine lange Reise von der Oberfläche hinter sich hatte: Plastik.
A FILIPINO HAS REACHED THE EMDEN DEEP, THE THIRD DEEPEST POINT IN THE WORLD. 🇵🇭
— Jhesset Enano (@JhessetEnanoINQ) March 23, 2021
Dr. Deo Florence Onda, along with Victor Vescovo, returns to the surface after a successful 10,045-meter deep dive in the Emden Deep in the Philippine Trench on Tuesday. (📸: DSSV Pressure Drop) pic.twitter.com/VfhoYtlSIU
Er habe eine Menge Abfall im Graben vorgefunden, erklärt Onda. Vor allem Plastik-Verpackungen und Plastik-Säcke, aber auch Hosen, ein Shirt und einen Teddy-Bären.
Selbst er hätte das nicht erwartet, obwohl er Forschungen über Plastik betreibt. Es sei ein Privileg gewesen, als erster Mensch den Graben zu entdecken. Aber dabei ein Zeuge vom Ausmass der Plastikverschmutzung zu werden, sei nochmals etwas anderes.
Onda empfindet es als seine Verantwortung, Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass der Abfall nicht dort bleibt, wo Menschen ihn hinwerfen. «Er geht woanders hin und wird sinken», betont Onda. (saw)
Was muss geschehen, damit wir realisieren, dass es so nicht mehr weitergeht?