KI im Kinderzimmer: Wenn Kuscheltiere zur Gefahr werden
Wir kennen sie aus Horrorfilmen: Teddys, die plötzlich verstörende Dinge sagen. Mittlerweile sind sprechende Kuscheltiere auch in der Realität angekommen. Doch sie können auf ganz andere Weise bedrohlich werden als ihre filmischen Gegenstücke.
Die Spielzeuge verfügen über Internet und Mikrofon und können dadurch in Echtzeit auf Fragen von Kindern reagieren. Die Sprachmodelle, sogenannte Large Language Models, sollen gewährleisten, dass die Roboter nur altersgerechte Inhalte an die Kinder weitergeben.
Gefährliche Ratschläge vom Teddy
Doch das funktioniert nicht immer, wie ein Test der US-Verbraucherschutzbehörde zeigt: Die KI-Spielzeuge gaben den Kindern detaillierte Anleitungen zu Messern, Streichhölzern und Medikamenten. Ein anderes Gerät animierte sogar zu einem sexuell-konnotierten Rollenspiel.
Erhebliche Bedenken gibt es auch hinsichtlich des Datenschutzes. «Die Spielzeuge hören ständig mit, übertragen die gesammelten Daten ins Internet und verarbeiten sie weiter», erklärt die Informatikerin Isabel Wagner von der Universität Basel gegenüber SRF. Wagner hat mit einem Roboter geforscht, der von den US-Verbraucherschutzbehörden getestet wurde.
Technologie löscht Fantasie
Weiter warnen Experten davor, dass KI-Spielzeuge fantasiebasiertes Spielen sowie menschliche Interaktion verdrängen, wodurch die Kreativität sowie soziale Kompetenzen leiden. Hinzu komme, dass die abnehmbaren Batterien der Kuscheltiere verschluckt werden können. Von Kinderärzten bis hin zu Pädagogen warnen zahlreiche Experten davor, Kinder mit sprechenden Teddys zu beschenken.
Trotz der bekannten Risiken kommen immer mehr Produkte auf den Markt. Alleine in China seien gemäss CNN rund 1500 Unternehmen aktiv. Auch Barbie-Hersteller Mattel kündigte eine Partnerschaft mit OpenAI an. (cst)
