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Erstmals Polarlichter: Neue Bilder vom Jupiter sind «unglaublich»

So hast du den Jupiter noch nie gesehen (Ja, das sind Polarlichter)

Das James-Webb-Weltraumteleskop begeistert die Forschung weiterhin: Neue Bilder des Jupiters zeigen Details, die bislang so nicht sichtbar gemacht werden konnten.
23.08.2022, 09:37
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t-online

Astronomen zeigen sich weltweit über neue Jupiter-Aufnahmen begeistert. Die jüngsten Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops übertrafen erneut die Erwartungen der Experten. «Wir haben den Jupiter noch nie so gesehen. Es ist alles ziemlich unglaublich» zitiert die Nachrichtenagentur AP etwa Imke de Pater, Astronomin und emeritierte Professorin der Elite-Uni Berkeley. «Wir haben ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sie so gut sind», gibt sie im Nasa-Blog zu.

epa10134081 A handout photo made available by NASA shows a Webb NIRCam composite image of Jupiter from three filters and alignment due to the planet?s rotation, issued 22 August 2022. The image is a c ...
Jupiter: Das James-Webb-Teleskop hat neue Aufnahmen von dem Gasriesen gemacht.Bild: keystone

Zu erkennen sind darauf etwa Polarlichter an den Polen des Planeten (im oberen Bild rötlich dargestellt). Auch der berühmte «rote Fleck» ist sichtbar. Es handelt sich dabei um einen jahrtausendealten Wirbelsturm, der so gross ist, dass er die Erde verschlingen könnte.

Eine weitere Aufnahme zeigt den Jupiter und sein unmittelbares Umfeld. Darauf sind neben dem Planeten auch dessen dünne Ringe und die beiden Monde Amalthea und Adrastea zu erkennen. Dass all das gleichzeitig auf einer Aufnahme eingefangen werden könne sei «bemerkenswert», sagt de Pater.

Die Bilder zeigen den Jupiter jedoch nicht in den rötlich-bräunlichen Farben, in denen man den Planeten kennt. Das liegt daran, dass es sich um Fotos der drei hochempfindlichen Infrarotkameras des James-Webb-Teleskops handelt. Diese fangen Wellenlängen ein, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Die Forscher haben diese Infrarot-Bilder deshalb eingefärbt. Das ganz oben stehende Foto zeigt die Bilder aller drei Kameras übereinandergelegt: Sie sind jeweils rötlich, gelbgrünlich und hellblau eingefärbt.

Der Jupiter und seine Umgebung durch die Linsen von zwei der drei Infrarotkameras des James-Webb-Teleskops. (Quelle: Nasa)
Der Jupiter und seine Umgebung durch die Linsen von zwei der drei Infrarotkameras des James-Webb-Teleskops. Bild: ASA, ESA, CSA, Jupiter ERS Team; image processing by Ricardo Hueso (UPV/EHU) and Judy Schmidt.

Die Helligkeit in der Darstellung des zweiten Bilds zeige etwa extreme Höhen, erklärt die Webb-Wissenschaftlerin Heidi Hammel. Die hellen Flecken und Streifen zeigten demnach sehr hohe Wolkenspitzen von Stürmen. Die dunklen Streifen wiederum seien Regionen in denen es eher keine Wolken gebe.

Das korrekte Übereinanderlegen der zahlreichen Aufnahmen der drei Kameras sei bei Aufnahmen von so nahe gelegenen Objekten wie dem Jupiter deutlich komplizierter, da die schnelle Rotation des Planeten eine grosse Herausforderung darstelle. (t-online,jnm)

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