Wissen
Raumfahrt

Satellit stürzt nach 38 Jahren im Orbit auf die Erde – Nasa überrascht

Einer der hilfreichsten Nasa-Satelliten ist nach 38 Jahren im Orbit auf die Erde gestürzt

10.01.2023, 11:5110.01.2023, 12:38
Mehr «Wissen»

1984 übernahm in der Schweiz mit Elisabeth Kopp als Justizministerin gerade erstmals eine Frau ein Ministeramt. Im selben Jahr startete das Space Shuttle Challenger mit dem Earth Radiation Budget Satellite (ERBS) an Bord. Am Sonntag ist der Satellit nun nach 38 Jahren zurück auf die Erde gestürzt.

Geplant war, dass er während zwei Jahren wichtige Daten liefert, der Satellit blieb aber über 28 Jahre funktionstüchtig – und hat dazu beigetragen, dass die internationale Gemeinschaft auf eine Krise reagiert.

Der Earth Radiation Budget Satellite (ERBS) stürzte im Januar nach 38 Jahren zurück zur Erde.
Der Earth Radiation Budget Satellite (ERBS) stürzte am Sonntag, 8. Januar 2023, nach 38 Jahren zurück auf die Erde.bild: nasa

Daten zur Ozonschicht

Denn bis 2005 brauchten Forscher die Daten des ERBS, um die Absorbierung von Sonnenenergie in der Erdatmosphäre zu messen. So konnten die Ozonlöcher und die damit einhergehenden klimatischen Veränderungen erklärt werden. Nur fünf Jahre später trat das Montreal-Protokoll in Kraft, das zur internationalen Abschaffung von ozonzerstörenden FCKW-Stoffen führte.

Zwar steckte der Klimaschutz damals noch in den Kinderschuhen, aber die Abmachung hatte auch hier einen netten Nebeneffekt: Dem Klima wurde durch das Protokoll geholfen. Denn bei den geächteten FCKW- und HKW- Stoffen handelt es sich um hochwirksame Treibhausgase. Forscher gehen davon aus, dass mit diesem Protokoll mehr CO₂-Äquivalente eingespart wurden als mit dem Kyoto-Protokoll. Hätte es dieses nicht gegeben, stünde die Welt heute vor dem Kollaps der Ozonschicht.

Am Sonntag ging der Satellit deshalb in den verdienten Ruhestand, indem er zur Erde stürzte. Es war zunächst unklar, ob einige Teile den Wiedereintritt in die Atmosphäre überstanden hätten. Einige Brocken dürften in der Beringsee gelandet sein, wie die Nasa mitteilt. Zuvor hatte die US-Weltraumbehörde eine Chance von 0,01 Prozent berechnet, dass Menschen beim Absturz zu Schaden kommen könnten, wie CNN berichtet. (leo)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Bilder, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hat
1 / 29
Bilder, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hat
Bild: AP Photo/NASA
quelle: ap nasa
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Dieses kosmische «Fossil» könnte die Hypothese von «Planet Neun» beerdigen
Ein 2023 entdecktes kosmisches «Fossil» namens 2023 KQ14 weist eine Umlaufbahn auf, die nicht zur Hypothese eines neunten Planeten in unserem Sonnensystem passt.
76 Jahre lang – von 1930, als der Pluto entdeckt wurde, bis 2006, als er zu einem Zwergplaneten zurückgestuft wurde – hatte unser Sonnensystem neun Planeten. Derzeit sind es acht, die sich mit der Erinnerungsstütze «Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel» leicht merken lassen. Jeder Anfangsbuchstabe steht in diesem Merksatz für einen Planeten, und zwar von der Sonne aus gesehen: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun.
Zur Story