1984 übernahm in der Schweiz mit Elisabeth Kopp als Justizministerin gerade erstmals eine Frau ein Ministeramt. Im selben Jahr startete das Space Shuttle Challenger mit dem Earth Radiation Budget Satellite (ERBS) an Bord. Am Sonntag ist der Satellit nun nach 38 Jahren zurück auf die Erde gestürzt.
Geplant war, dass er während zwei Jahren wichtige Daten liefert, der Satellit blieb aber über 28 Jahre funktionstüchtig – und hat dazu beigetragen, dass die internationale Gemeinschaft auf eine Krise reagiert.
Denn bis 2005 brauchten Forscher die Daten des ERBS, um die Absorbierung von Sonnenenergie in der Erdatmosphäre zu messen. So konnten die Ozonlöcher und die damit einhergehenden klimatischen Veränderungen erklärt werden. Nur fünf Jahre später trat das Montreal-Protokoll in Kraft, das zur internationalen Abschaffung von ozonzerstörenden FCKW-Stoffen führte.
Zwar steckte der Klimaschutz damals noch in den Kinderschuhen, aber die Abmachung hatte auch hier einen netten Nebeneffekt: Dem Klima wurde durch das Protokoll geholfen. Denn bei den geächteten FCKW- und HKW- Stoffen handelt es sich um hochwirksame Treibhausgase. Forscher gehen davon aus, dass mit diesem Protokoll mehr CO₂-Äquivalente eingespart wurden als mit dem Kyoto-Protokoll. Hätte es dieses nicht gegeben, stünde die Welt heute vor dem Kollaps der Ozonschicht.
Am Sonntag ging der Satellit deshalb in den verdienten Ruhestand, indem er zur Erde stürzte. Es war zunächst unklar, ob einige Teile den Wiedereintritt in die Atmosphäre überstanden hätten. Einige Brocken dürften in der Beringsee gelandet sein, wie die Nasa mitteilt. Zuvor hatte die US-Weltraumbehörde eine Chance von 0,01 Prozent berechnet, dass Menschen beim Absturz zu Schaden kommen könnten, wie CNN berichtet. (leo)