Katzen leben seit 8000 Jahren in Symbiose mit dem Menschen. Damals wurden sie von den vielen Ratten und Mäusen angezogen, die sich an den Ernten der Menschen fett frassen. Seither dienen sie bis heute in ländlichen Regionen als Nagetierpatrouille.
«Das sei wahrscheinlich das erste Aufeinandertreffen von Mensch und Katze gewesen», sagt Claudio Ottoni, wissenschaftlicher Forscher an der Universität im belgischen Leuven zu National Geographic. «Es ist also nicht so, dass Menschen die Katzen einfach in Käfige gesteckt hätten.»
Ottoni und sein Forscherteam haben in einer grossangelegten Studie über 200 Katzen, die in den letzten 9000 Jahren gelebt hatten, untersucht. Besonders aufschlussreich seien dabei die mumifizierten Überreste von ägyptischen und römischen Katzen gewesen.
Die stolzen Vierbeiner liessen sich laut der Studie freiwillig auf eine Beziehung zum Menschen ein. Sie hätten sich also selbst domestiziert. Nachdem sich die Katzen an den Menschen gewöhnt hatten, begannen diese, die Vierbeiner in ihre Haushalte aufzunehmen und im Falle eines Weiterzuges mitzunehmen.
Weiter bestehe genetisch kaum ein Unterschied zwischen der heutigen Hauskatze und ihren Vorahnen, den Wildkatzen aus Asien und Afrika.
Der einzige Unterschied: Das Fellmuster der Hauskatze unterschied sich über die Jahrhunderte immer stärker von jenem der Wildkatze. Im 18. Jahrhundert schliesslich waren die gepunkteten und gestreiften Felle unter Hauskatzen der Normalfall.
Die Katze wurde also zum Begleiter des Menschen, ohne sich stark zu verändern, sagt Maria Geigl, Mitautorin der Studie, zu «National Geographic». Hunde hingegen, die zu den ältesten Begleiter des Menschen gehören, seien für die Ausübung spezifischer Aufgaben trainiert und gezüchtet worden.
«Ich glaube, dass es keinen Grund gab, Katzen einem solchen Selektionsprozess auszusetzen, weil man ihr Verhalten nicht ändern musste», so Geigl. «Sie waren perfekt, wie sie waren.» (leo)