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Wenig Erfolg, dafür hervorragendes Sperma: Ausgleichende Gerechtigkeit in der Spatzenwelt 

Hausspatzen kompensieren ihren Nachteil bei der Damenwelt, indem sie mehr Energiereserven in die Samenproduktion stecken.
Hausspatzen kompensieren ihren Nachteil bei der Damenwelt, indem sie mehr Energiereserven in die Samenproduktion stecken.
Bild: Wikipedia

Wenig Erfolg, dafür hervorragendes Sperma: Ausgleichende Gerechtigkeit in der Spatzenwelt 

26.05.2016, 15:0026.05.2016, 15:30
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Spatzenmännchen gleichen einen hierarchisch untergeordneten Status durch besseres Sperma aus. Forscher der Universität Neuenburg zeigen, dass sie mehr in den Schutz ihrer Samenzellen investieren als ihre dominanten Artgenossen.

Der Hausspatz Passer domesticus lebt in kleinen, hierarchisch strukturierten Gruppen. Ein Rätsel für die Wissenschaft ist insbesondere die Fortpflanzungsfähigkeit des männlichen Spatzes, die eng mit seiner Position in dieser Hierarchie verknüpft ist, wie die Uni Neuenburg am Donnerstag mitteilte.

Allerdings nicht in dem Sinne, wie man denken könnte. Es sind nämlich die hierarchisch untergeordneten Männchen, die das bessere Sperma produzieren. Der Grund dafür sei, dass sich die dominanten Männchen mit Weibchen paaren, die ihnen treu sind, so die Mitteilung. Sie können es sich daher leisten, weniger Energie in die Qualität ihres Spermas zu investieren.

Energiereserven in die Samenproduktion stecken

Bei den untergeordneten Männchen sei das nicht der Fall, schrieb die Hochschule. Tatsächlich kompensieren diese ihren Nachteil bei der Damenwelt, indem sie mehr Energiereserven in die Samenproduktion stecken. Wie genau es zu den unterschiedlichen Spermaqualitäten kommt, war bisher jedoch unklar.

In seiner Doktorarbeit hat Alfonso Rojas Mora die Rolle von Antioxidanzien beleuchtet, welche die Spermien vor freien Radikalen schützen. Diese hoch-reaktiven Moleküle können beispielsweise das Erbgut schädigen.

«Wir konnten nachweisen, dass die Menge der vorhandenen Antioxidanzien im Ejakulat mit der Menge beweglicher Spermien zusammenhängt», sagte Fabrice Helfenstein, Leiter des Labors für evolutionäre Ökophysiologie, laut Mitteilung der Uni Neuenburg. Auch den umgekehrten Effekt hätten sie nachweisen können: Je mehr freie Radikale, desto weniger beweglich waren die Samenzellen.

Künstliche Statusänderung

Für seine Studie änderte der Rojas Mora den Sozialstatus der Vogelmännchen künstlich, machte aus den dominanten untergeordnete und umgekehrt. Bei in Volieren gehaltenen Spatzen sei diese Manipulation möglich, so die Mitteilung.

Die plötzlich sozial aufgestiegenen Männchen verringerten die in ihr Ejakulat investierte Antioxidazien-Menge. Ihre Spermien wurden dadurch schlechter. Im Gegensatz dazu verbesserte sich das Sperma der neu untergebenen Männchen durch mehr Antioxidanzien im Ejakulat. (whr/sda)

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