Wissen
Tier

Nichts für schwache Nerven: Spinnenweibchen treibt Mutterliebe ins Extrem und lässt sich vom Nachwuchs verspeisen

1 / 8
Spinnenmutter lässt sich vom eigenen Nachwuchs auffressen
Matriphagie: Diese Spinnenweibchen lassen sich vom eigenen Nachwuchs verzehren.
quelle: infojardin.com
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Nichts für schwache Nerven: Spinnenweibchen treibt Mutterliebe ins Extrem und lässt sich vom Nachwuchs verspeisen

12.05.2015, 20:4313.05.2015, 09:10
Mehr «Wissen»

Selbstlosere Mutterliebe gibt's kaum: Bei einer israelischen Spinnenart serviert sich das Weibchen seinem Nachwuchs gleich selbst.

Die Weibchen der Art Stegodyphus lineatus, die ihre Netze an Dornenbüschen in der Negev-Wüste bauen, pflegen eine extreme Brutfürsorge, die Matriphagie genannt wird – das heisst, die Jungen fressen ihre eigene Mutter. Als wäre das nicht schon ausgefallen genug, konnten israelische Forscher nun nachweisen, dass die Mutter dabei noch nachhilft, indem sie sich innerlich selbst verdaut.

Stegodyphus lineatus (spanisch).YouTube/Control Bío

Gedärme verdauen sich selber

Schon während sie in einem Kokon in ihrem Nest ihre Eier legt, beginnen sich die Gedärme der Mutter durch Verdauungsenzyme zu verflüssigen. Sind die 70 bis 80 gelblichen Jungtiere dann geschlüpft, füttert das Muttertier sie mit hochgewürgtem, durchsichtigem Saft.

Tier

Ein Teil davon sind Überreste der Insekten, die sie zuvor gefressen hat, der Rest verflüssigtes Gedärm, wie ein Team um Mor Salomon vom israelischen Cohen Institute for Biological Control in der Aprilausgabe des «Journal of Arachnology» berichtet. Um 41 Prozent ihres Körpergewichts erleichtert sich das Weibchen so innert zwei Wochen.

Das Herz wird zuletzt verdaut

Zu guter Letzt versenken die Jungtiere ihre Mundwerkzeuge in die noch lebende Mutter – die Forscher prüften dies, indem sie die Spinne am Bein berührten, die daraufhin zuckte. In ihr läuft der innere Verflüssigungsprozess ordentlich ab: Zunächst werden die nicht lebensnotwendigen Organe abgebaut, zuletzt das Herz.

Am Ende hat die Mutter 96 Prozent ihres Körpergewichts ihrem Nachwuchs vermacht, die in der Zeit auf die dreifache Grösse heranwachsen. (sda)

Mother-Eating Spiders (englisch).YouTube/NatGeoWild
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
So schaute die Welt dieses Jahr Pornos

Was Spotfiy kann, kann Pornhub schon lange. Die Pornoplattform veröffentlicht jährlich Statistiken zum Pornokonsum.

Zur Story