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Bienen sind in Gefahr – auch durch Krieg und Antibiotika

Bienen sind in Gefahr – auch durch Krieg, Antibiotika und Strassenlaternen

Heute ist Weltbienentag – doch zu feiern gibt es nichts.
20.05.2025, 17:1420.05.2025, 17:14
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Sie sind klein, aber unverzichtbar: die Bienen.

Ohne die fleissigen Bestäuber gäbe es viele unserer Lebensmittel nicht. Und nicht nur das. Auch unser Ökosystem würde ins Ungleichgewicht geraten.

Vielen Bienenarten – vor allem den Wildbienen – geht es weltweit schlecht. Die Bestäuber sterben unter anderem wegen Parasiten wie Milben, Viren oder durch Nahrungsmittelmangel.

Eine Biene bestaeubt eine Schlehe (Prunus spinosa), am Montag, 31. Maerz 2025 in Duedingen. (KEYSTONE/Til Buergy)
Eine Biene bestäubt eine Schlehe.Bild: keystone

Nun haben Forschende der University of Reading neue Bedrohungen identifiziert, die in den nächsten zehn Jahren erhebliche Auswirkungen für Bienen und Menschen haben können.

Darunter zählen Kriege und Konflikte. Der Ukrainekrieg hat zu einer Verringerung der Anbauvielfalt geführt. Bestäuber haben dadurch Mühe, Nahrung zu finden.

Eine weitere Bedrohung ist das künstliche Licht von Strassenlaternen. Das Licht stört die Bestäuber so sehr, dass mancherorts bis zu 62 Prozent weniger Blütenbesuche gemessen werden. Dies führt zu einer Kettenreaktion: Denn wenn Pflanzen weniger bestäubt werden, produzieren sie weniger Samen, was wiederum zu einer Verringerung der Pflanzenpopulation führt.

Genauso ein Risiko ist Mikroplastik. Untersuchungen an 315 Bienenvölkern in Europa ergaben, dass viele Bienenstöcke mit synthetischen Materialien wie PET-Plastik belastet waren. Mikroplastik ist besonders gefährlich, da er das Immunsystem der fleissigen Bestäuber schädigen kann, wodurch sie anfälliger für Krankheiten werden.

Beeinträchtigt werden Bienen bei Tätigkeit auch durch den Einsatz von Pestiziden. Die giftigen Stoffe können das Verhalten der Tiere verändern. So können sie unter anderem ihren Orientierungssinn verlieren – und den Weg zurück zu ihrem Bienenstock nicht mehr finden.

Nicht weniger gefährlich ist Antibiotika, welches in der Landwirtschaft eingesetzt wird – und so in die Biennestöcke und den Honig gelangt. Antibiotika kann genauso wie Pestizide das Verhalten der Bienen verändern. Ausserdem birgt verunreinigter Honig auch gesundheitsschädliche Risiken für den Menschen.

Um die Bienen besser zu schützen braucht es gemäss den Autorinnen und Autoren der Studie mehr Massnahme zum Schutz der Bienen, darunter gehören die Umstellung auf Elektroautos zur Luftverschmutzungsreduktion, die Schaffung blütenreicherer Lebensräume sowie die Züchtung von Nutzpflanzen mit verbesserten Pollen und Nektar.

(cst)

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Die beliebtesten Kommentare
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Linus Luchs
20.05.2025 22:53registriert Juli 2014
Gesamthaft sind knapp 60 Prozent der Insektenarten in der Schweiz gefährdet oder potenziell gefährdet, 59 Wildbienenarten sind bereits ausgestorben (Stand 2024). Vor fünf(!) Jahren überwiesen der National- und Ständerat zwei Motionen an den Bundesrat, mit welchen er aufgefordert wird, gegen das dramatische Bienen- und Insektensterben Massnahmen zu ergreifen (Motionen 19.3207 und 20.3010). Bis heute findet unsere Regierung immer neue Ausreden, um nicht handeln zu müssen, ganz im Sinne des zuständigen Bundesrats Ölbert Rösti.
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Tschowanni
20.05.2025 18:47registriert Oktober 2015
Es ist eigentlich unglaublich dass unser Dasein von einem Insekt abhängig ist. Aber ohne Bienen können wir nicht überleben, schon gar nicht 9 Milliarden. Ich befürchte dass ist vielen gar nicht bewusst.
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    QDH: Heute geht's um die wirklich wichtigen 10 Punkte
    Jede Woche quizzen wir unseren hellsten Mitarbeiter. Kannst du ihn besiegen? Einfach wird es nicht.

    Liebe Huberquizzer

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