Der Ameisenbläuling-Schmetterling besitzt ein hinterhältiges Wesen: Um sich als Raupe zu stärken, nutzt er körpereigene Tricks, um sich in einen Ameisenbau zu schmuggeln. Dort ergötzt er sich an den Larven der Tierchen.
Mit einem zuckerhaltigen Saft lockt die Raupe die Ameisen zu sich und verströmt einen speziellen Duft. So werden die Raupen nicht als mögliche Beute erkannt und von den Ameisen – wie das trojanische Pferd – ins Nest getragen, da auch keine Gefahr von den Raupen auszugehen scheint. Dort vertilgen die Raupen ungeniert hunderte Ameisenlarven, ohne dass sie von den Ameisen als Eindringling erkannt werden. Die Schmetterlingslarven werden grösser und fetter, bis sie sich verpuppen.
Nach seiner «Puppenruhe» schlüpft der Ameisenbläuling als Schmetterling im Ameisennest. Er besitzt seine Fähigkeit zur Tarnung nun nicht mehr und muss deshalb so schnell wie möglich das Weite suchen, um nicht selbst zur Beute der Ameisen zu werden. Die Schuppen am Körper des Schmetterlings schützen ihn hier nur bedingt.
Übrigens, wer nicht weiss, was ein «Trojanisches Pferd» ist, hier ein kurzer Exkurs in die griechische Mythologie:
Während des Trojanischen Krieges schmiedeten die Griechen einen Plan, um in die Stadt Troja einzudringen. Sie bauten dafür ein riesiges, hölzernes Pferd, versteckten sich im Bauch des Pferdes und stellten es vor den Toren der Stadt als angebliches Geschenk an die Trojaner und Opfergabe für die Götter ab. Die Trojaner, die nichts von den darin versteckten griechischen Soldaten wussten, brachten das Pferd als Trophäe in ihre Stadt. In der Nacht stiegen die griechischen Soldaten aus dem hohlen Pferd, öffneten die Stadttore für ihre Kameraden, und Troja fiel für die Griechen, was das Ende des Krieges bedeutete.
(aki)