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Buy European: Widerstand gegen Trump und US-Produkte wächst

Langsam regt sich Widerstand: «Kauft europäisch»-Post geht viral

05.03.2025, 16:1706.03.2025, 09:17
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Die neue US-Regierung versucht gerade, keinen Stein auf dem anderen zu lassen. Bei der Aushöhlung des Staates, der Verunsicherung von ehemaligen Verbündeten und den Märkten und bei der Annäherung an Russland ist sie damit erfolgreich. In anderen Bereichen, beim Einsparen der Ausgaben beispielsweise, ist noch Luft nach oben.

Eins ist sicher: Trump, Musk, Vance und Co. wirbeln aktuell enorm viel Staub auf. Diesen goutieren in Europa nicht alle. Nach einer Phase der Schockstarre erwacht langsam der Widerstand.

Rückblende: Bevor George W. Bush 2003 den Dritten Golfkrieg begann, versammelten sich in Berlin eine halbe Million Menschen, in London gingen mehrere Hunderttausend auf die Strasse, in Bern waren es 40’000. Diese Zeiten sind vorbei. Heute formiert sich der Widerstand im Internet – und er manifestiert sich aktuell in Boykott-Listen und Aufforderungen, von US-Produkten auf europäische umzustellen. Dies, um Europa zu stärken.

Bild
bild: bui-european-made.eu

Mit über 1,5 Millionen Views und 5500 Retweets ging dabei vor allem ein Post von Pekka Kallioniemi viral. Der bekannte Ukraine-Aktivist verbreitete eine Liste, welche sich auf Informationen von buy-european-made.eu bezieht. Die Website stellt bekannte und weniger bekannte europäische Brands und Dienste vor, die in Konkurrenz zu US-Angeboten stehen. Der entsprechende Reddit-Kanal hat bisher knapp über 100’000 Abonnenten – auch Schweizer Firmen wie Logitech (für Elektronik) und Threema (Messaging) finden darin Erwähnung.

Dass es dann doch nicht ganz so einfach ist, beweist Kallioniemi gleich selbst. Für seinen Post benutzte er Elon Musks X. Und in seinem X-Titelbild bittet er seine Follower, doch sein Buch auf Amazon zu kaufen.

In Kanada ist seit Wochen eine ähnliche Bewegung im Gang. Dies, nachdem sogar Premier Trudeau zum Boykott aufgerufen hatte. Besonders ins Zeug legt sich dabei Ontarios Premier Doug Ford. Er kündigte heute einen 100-Millionen-Dollar-Vertrag (kanadische Dollars) mit Musks Starlink-Firma. Ausserdem drohte er, 1,5 Millionen Amerikanern den Strom abzustellen.

Das ist Trudeaus Rede und die hat es in sich

Video: watson/Emanuella Kälin
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Kanadische Fans buhen die US-Hymne aus
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320 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rannen
05.03.2025 16:41registriert Januar 2018
Das sage ich schon lange! Boykottiert Ami Produkte! Nach dem Motto so du mir so ich dir! Amerika first heisst jetzt Europa first
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El Vals del Obrero
05.03.2025 16:25registriert Mai 2016
Problematisch finde ich vor allem, dass auch bei uns sehr viele staatliche Stellen meinen, unbedingt einen "X"-Auftritt zu benötigen. So wird man als Steuerzahler dazu gezwungen, Musk zu unterstützen, egal ob man will oder nicht.

Und sonst bezüglich IT: Man stelle sich mal vor, Musk würde mal Microsoft kaufen, nach dem sich alle von 365 abhängig gemacht haben ...
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skandalf
05.03.2025 16:49registriert November 2021
I ❤️ canada
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    Festnahmen nach Grosskontrolle der Zentralschweizer Polizeikorps

    Bei einer Grosskontrolle gegen Schwarzarbeit haben die Polizeikorps Luzern, Schwyz, Nidwalden und Zug am Mittwoch drei Personen festgenommen. Kontrolliert wurden Baustellen, Gastrobetriebe und Barber-Shops, teilten die Zuger Strafverfolgungsbehörden am Donnerstag mit.

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