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Zürcher Regierungsrat will keine genderneutralen WCs in der Gastronomie

Zürcher Regierungsrat will keine genderneutralen WCs in der Gastronomie

Noch vor wenigen Tagen wetterte die SVP gegen die «Woke-Kultur» und versprach dagegen anzukämpfen. Doch ausgerechnet der kantonale SVP-Präsident Domenik Ledergerber unterstützt einen Vorstoss für gend ...
Noch vor wenigen Tagen wetterte die SVP gegen die «Woke-Kultur» und versprach dagegen anzukämpfen. Doch ausgerechnet der kantonale SVP-Präsident Domenik Ledergerber unterstützt einen Vorstoss für genderneutrale WC’s.
Der Regierungsrat in Zürich kippt einen Vorstoss aus dem Kantonsrat zur Abschaffung des WC-Paragrafen. Mit dessen Streichung wäre der Weg für geschlechterneutrale Toiletten in der Gastronomie offen gewesen.
11.04.2023, 19:4311.04.2023, 19:43
Linus Bauer / ch media

Der Vorstoss aus dem Kantonsrat forderte eine Streichung des WC-Paragrafen aus dem Jahr 1982. Dieser schreibt vor, dass Gastrobetriebe mit über 50 Plätzen geschlechtergetrennte WCs haben müssen. Der Vorstoss wurde neben der SP auch von der FDP und der SVP unterstützt. Letzteren Parteien ging es allerdings nicht um Gender-Politik, sondern um wirtschaftliche Freiheit.

Der Regierungsrat lehnte die Streichung des Paragrafen am Montag allerdings ab, berichtet «20 Minuten». Er erklärt die Abfuhr mit Sicherheitsbedenken für Frauen und weiblich gelesenen Personen. Der Regierungsrat befürchtet, dass geschlechterneutrale WCs für sie zu Unsicherheiten führen würden.

An Zürcher Schulen gibts drei verschiedene Toiletten

Für Stadtzürcher Schulen sind geschlechterneutrale Toiletten allerdings bereits Realität. Im Sommer 2022 gab der Stadtrat grünes Licht für neue Raumvorgaben, welche drei verschiedene Toilettenanlagen vorsehen. Die Bestimmungen gelten zunächst in Neubauten, in bestehenden Schulhäusern soll es umgesetzt werden, sofern dies möglich ist.

Das Transgender-Netzwerk begrüsste die Neuerungen für die Schulen und die Bestrebungen der Stadt.

Die neuen Raumvorgaben stiessen jedoch auch auf Kritik. So bemängelte die SVP-Gemeinderätin Susanne Brunner, dass der Stadtrat keinerlei Daten dazu habe, wie viele Kinder effektiv inter oder trans sind.

(lba)

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