In Zürich gab es allein in den ersten drei Monaten des noch jungen Jahres bereits 225 Konkursfälle. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Zunahme von 56 Prozent, so viel wie nirgendwo anders in der Schweiz.
Auf das gesamte Land verteilt nahmen die Insolvenzverfahren um 18 Prozent zu. Wie der Wirtschaftsinformationsdienst Dun & Bradstreet weiter schreibt, ging hingegen die Zahl an neu gegründeten Unternehmen leicht zurück.
Doch in welcher Branche sind Wachstum und Rückgang am signifikantesten? Liegt man mit der Annahme richtig, dass aufgrund der Pandemie besonders viele Gastrobetriebe ihr Ende bekannt geben mussten? Nicht ganz, wie eine Auswertung des Wirtschaftsinformationsdienstes zeigt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl an Betrieben im Gastgewerbe, die Insolvenz beantragen mussten, um 40 Prozent. In der Land- und Forstwirtschaft stieg die Konkursrate um 900 Prozent. Im ersten Quartal 2021 meldete nur ein Unternehmen Konkurs an – 2022 sind es bereits zehn Betriebe.
Zahlenmässig am meisten mussten Handwerksbetriebe das Handtuch werfen. 36 Betriebe schlossen in den ersten drei Monaten des Jahres – ein Anstieg von über 70 Prozent. Im Einzelhandel und der Unternehmensberatung beispielsweise sind die Zahlen an Insolvenzverfahren gar gesunken.
Gründe für den Konkurs eines Unternehmens gibt es viele. Fehlendes Know-How nennt Mediensprecher Christian Wanner als einer der Gründe: «Ein mangelhaftes betriebswirtschaftliches Know-How der Firmengründer wie auch eine fehlende Nachfrage des Marktes können zur Pleite führen.»
Aber nicht nur Unwissen führt zu Schliessungen, «Leider stehen oft auch böse Absichten dahinter: Sogenannte Konkursritter lassen Firmen extra in die Pleite gehen – aber erst, nachdem sie möglichst viele Bestellungen gemacht haben, die dann nie bezahlt werden. Der betroffene Lieferant sitzt dadurch auf einem Totalverlust. Deshalb ist es wichtig, seine Kunden genau zu überprüfen», führt Wanner weiter aus.