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Keuchhustenfälle nehmen zu – Kanton Zürich verschärft Schulverbot

Keuchhustenfälle nehmen zu – Kanton Zürich verschärft Schulverbot
Keuchhustenfälle nehmen zu – Kanton Zürich verschärft SchulverbotBild: Getty

Keuchhustenfälle nehmen zu – Kanton Zürich verschärft Schulverbot

Bei Zürcher Schulkindern häufen sich Fälle von Keuchhusten. Der Schulärztliche Dienst greift deshalb zu strengeren Massnahmen im Kampf gegen die hochansteckende Infektionserkrankung.
10.07.2024, 07:1810.07.2024, 07:18
Bettina Zanni / ch media
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Kurz vor den Sommerferien kursiert in Zürcher Schulen eine happige Krankheit: der Keuchhusten. Das Zürcher Volksschulamt stellt aktuell eine Häufung von Keuchhustenfällen an Schulen fest. «Beim Kantonsärztlichen Dienst sind in den letzten Monaten vermehrt Meldungen zu Fällen von Keuchhusten (Pertussis) in Zürcher Kindertagesstätten und Schulen eingegangen», informierte das Volksschulamt die Zürcher Lehrpersonen am Dienstag. Die Fallmeldungen seien weiterhin steigend.

Der Schulärztliche Dienst hat deshalb die Massnahmen im Kampf gegen die hochansteckende Infektionserkrankung verschärft. Bereits für einen Einzelfall bei Kindern und Erwachsenen gilt derzeit der Schulausschluss.

Bis zu 50 starke Hustenanfälle pro Tag

Erkrankte Kinder, Lehrpersonen und Schulmitarbeitende mit möglichen Symptomen von Keuchhusten müssen sich testen lassen und zu Hause bleiben, bis das Ergebnis vorliegt. Wer positiv auf Keuchhusten getestet wurde, bekommt Antibiotika und darf ab Beginn der Antibiotika-Therapie die Schule für fünf Tage nicht mehr besuchen.

Ab Hustenbeginn beträgt das Ansteckungsrisiko 21 Tage. Positiv getestete Personen, die keine Antibiotika-Therapie machen, schliesst das Volksschulamt für die gesamte Dauer des Ansteckungsrisikos aus.

Die hochansteckende Infektionserkrankung beginnt mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Schnupfen und leichtem Husten. Später plagen die betroffenen Kinder pro Tag oder auch in der Nacht bis zu 50 starke Hustenfälle. Ist der Hustenanfall vorbei, kann im Kehlkopf ein Krampf entstehen – Atemnot und blau gefärbte Haut sind die Folgen.

Ansteckend trotz Impfung

Laut Myriam Ziegler, Amtsleiterin des Zürcher Volksschulamts, nehmen die Fälle seit dem Frühling zu. «Es sind alle Schulstufen betroffen.» Für die plötzliche Welle von Keuchhustenfällen sieht Christoph Berger, Infektiologe am Universitäts-Kinderspital Zürich, mehrere Gründe. Die Fallzahlen von Keuchhusten schwankten und verliefen in Wellen, sagte er dem «Tages-Anzeiger». Dabei komme es alle vier bis fünf Jahre zu Anstiegen. Auch vermutet er im Ausbruch einen Nachholeffekt der Corona-Pandemie. Wegen der damaligen Abstands- und Maskenregeln blieben Keuchhusten-Ansteckungen praktisch aus.

Eine Impfung gegen Keuchhusten bietet einen sehr guten Schutz. Der Schulärztliche Dienst macht aber auch darauf aufmerksam, dass geimpfte Personen trotzdem eine milde Form des Keuchhustens bekommen können, da die Impfung nicht vollständig schütze. In diesem Fall sind die Betroffenen ebenso ansteckend wie Ungeimpfte.

Sind deine Kinder oder du selbst von Keuchhusten betroffen? Dann melde dich bei uns und berichte von deiner Situation: zueritoday@chmedia.ch.

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