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Zürcher AL fordert Public-Viewing-Verbot – aber wofür?

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Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Zürcher AL fordert Public-Viewing-Verbot – aber wofür?

Die Alternative Liste der Stadt Zürich fordert im Gemeinderat ein Verbot für Public Viewings auf öffentlichem Grund. Solche sind aber gar nicht geplant. Die Partei hat gegenüber ZüriToday erklärt, warum die Diskussion darum trotzdem wichtig ist.
16.11.2022, 15:5616.11.2022, 15:56
Loris Gregorio / ch media

Wie diverse Städte in Frankreich soll auch Zürich WM-Public-Viewings auf öffentlichem Grund verbieten. Dies fordert die Alternative Liste (AL) in einem dringlichen Postulat, das der Gemeinderat am Mittwoch diskutiert. Die Stadt soll die Anlässe weder durch Beiträge noch durch Zurverfügungstellen von öffentlichem Grund unterstützen. Doch die Stadt hat derzeit keine solchen Anlässe geplant.

Symbol als Stadt des Fifa-Hauptsitzes

ZüriToday hat bei der AL nachgefragt, warum sie trotzdem ein Verbot fordern. «Als wir das Postulat eingereicht haben, war noch nicht klar, dass es keine Public Viewings gibt», sagt AL-Gemeinderat Mischa Schiwow. Handelt es sich um Symbolpolitik? Schiwow: «Es hat mit dem zu tun. Natürlich auch, weil wir die Stadt sind, die die Fifa beherbergt.»

Schiwow spricht hier auf die Verletzungen gegen das Menschenrecht an: «Momentan sind diese in den Hintergrund geraten, doch Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International schauen hier genauer drauf. Es gibt auch Public Viewings in Zürich, die mit Amnesty zusammenspannen, um so auf die Menschenrechtssituation in Katar aufmerksam zu machen. Schiwow sagt dazu: »Warum nicht? Dann wurde es wenigstens diskutiert."

Schwierige Entscheidung für Fans

Und was sollen die Fans tun? «Für viele Fussballfans ist es eine schwierige Entscheidung, ob sie nun trotz allem mit ihrer Mannschaft mitfiebern wollen oder nicht. Es geht ja nicht nur um die Arbeiter in den WM-Stadien, sondern auch um die Rolle der Frauen und geschlechtliche Minderheiten», führt Schiwow aus.

Falls das Verbot nicht angenommen wird, plant die AL keinen Protest oder dergleichen, verrät Schiwow. «Das Postulat ist schon eine Form von Protest.» Doch warum gab es ein solcher Vorstoss nicht bei anderen Sportereignissen wie Tennis oder der Formel 1? «Die WM ist ein planetarisches Ereignis. Man hörte viel darüber, wie die Stadien gebaut wurden. Das ist schon sehr schockierend.»

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