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«Bankrotterklärung für Zürich»: Zoff um neue Veloroute in Altstetten

«Bankrotterklärung für Zürich»: Zoff um neue Veloroute in Altstetten

Bereits vor der offiziellen Eröffnung am Donnerstag sorgt die Velovorzugsroute an der Baslerstrasse für Ärger. Autos fahren reihenweise falsch in die Einbahnstrasse, die Beschilderung der neuen Wege s ...
Bereits vor der offiziellen Eröffnung am Donnerstag sorgt die Velovorzugsroute an der Baslerstrasse für Ärger. Autos fahren reihenweise falsch in die Einbahnstrasse, die Beschilderung der neuen Wege sei schlecht. Kritik gibt es aber nicht nur von Auto- sondern auch von Velofahrern.
Die neue Einbahnstrasse von Altstetten in Richtung Letzipark verärgert Autofahrende. Sie berichten von Chaos und grossem Unverständnis. Die Stadt beschwichtigt: Für Letzipark-Kunden ändere sich kaum etwas – und der Veloverkehr werde gefördert.
06.03.2023, 16:2713.03.2023, 15:29
Maurus Held / ch media

Die allererste Stadtzürcher Velovorzugsroute (VVR) von Altstetten in den Kreis 4 ist noch nicht mal eröffnet worden, da sorgt sie schon für Ärger: Weil die Route durch die Bullinger- und die Baslerstrasse verläuft, wird der Motorenverkehr auf diesen Strassen nur noch stadteinwärts geführt – nicht ohne Folgen: «War gerade beim Letzipark einkaufen. Ist ein riesiges Chaos wegen der neuen Einbahn», schildert eine ZüriReporterin am Samstag. "Alle regen sich auf, die Autofahrenden verstehen die Welt nicht mehr.»

Security-Angestellte, die sich an den Kreuzungen postiert haben, würden nun den Einbahnverkehr regeln und Autos aus der entgegengesetzten Richtung abweisen. «Das waren Kämpfe – viel Gehupe und nicht saubere Gesten in Richtung der Security», sagt die ZüriReporterin weiter. Und auch auf Facebook wird die neue Einbahnspur heiss diskutiert: «Die Zufahrt zum Letzipark über die Baslerstrasse ist nicht mehr möglich», beschwert sich ein User. «Bankrotterklärung für die Stadt.»

«Dauert ein Weilchen, bis es funktioniert»

Die neue Einbahnspur – sie ist eingeklemmt zwischen zwei rund zwei Meter breiten Velowegen – kommt nicht gut an. Wieso aber hat sich die Stadt für diese Massnahme entschieden? ZüriToday hat bei der Dienstabteilung Verkehr des städtischen Sicherheitsdepartements nachgehakt. Mediensprecherin Nadja Häberli sagt: «Die Einbahnabschnitte reduzieren den Durchgangsverkehr und schaffen Platz für den Veloverkehr.» VBZ-Busse seien davon ausgenommen.

Zur vorherrschenden Kritik an den neuen Verkehrsmassnahmen sagt Häberli, dass es grundsätzlich eine gewisse Zeit dauere, bis diese funktionieren. Die Autofahrerinnen und -fahrer müssten sich zuerst daran gewöhnen. Die Stadtpolizei überprüfe in dieser Übergangsphase regelmässig Übertretungen, die sie dann auch ahnde. «Erfahrungsgemäss pendelt sich das dann ein», so Häberli. Der Verkehrsdienst sei dazu da, die Autofahrenden dabei zu unterstützen.

Auf Einbahnstrasse herrscht Tempo 30

Die Befürchtung, dass der Letzipark nun nicht mehr gut erreichbar sei, teilt Häberli nicht: «Der Letzipark ist mit dem Auto nach wie vor gut erschlossen. Je nach dem sind es rund 250 Meter mehr Fahrtweg, mehr nicht.» Mit dem Letzipark selbst habe man sich diesbezüglich im Voraus schon ausgetauscht.

Dass es wegen den beiden Velowegen links und rechts der Einbahnspur zu mehr Kollisionen kommt, glaubt Häberli ebenfalls nicht: «Die Strasse ist sehr breit. Und es herrscht Tempo 30.» Die Velofahrenden sollten demnach genügend geschützt sein – ihr neuer Veloweg, der sich visuell durch grüne Balken am Wegrand vom restlichen Velonetz abhebt, wird am Donnerstag offiziell eingeweiht. Anwesend sein werden die Stadträtinnen Karin Rykart und Simone Brander.

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