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«Wir wissen nicht, ob in zwei Monaten wieder alles versprayt ist»

«Wir wissen nicht, ob in zwei Monaten wieder alles versprayt ist»

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Bild: TeleZüri
Die Krawalle am Samstagabend haben viele Spuren hinterlassen, unter anderem bei der Stiftung St. Jakob im Kreis 5. Der Sachschaden ist massiv, der Geschäftsführer ist enttäuscht. Er muss einen Spezialisten für die Reinigung organisieren.
03.04.2023, 16:5603.04.2023, 16:56
Maarit Hapuoja / ch media

Eingeschlagene Scheiben, versprayte Strassen und verschmierte Wände. Viele Geschäfte in der Umgebung der Zürcher Langstrasse werden jetzt mit dem Resultat der zerstörerischen Aktionen von Samstagabend konfrontiert. Ein Mob von mehreren hundert Personen marschierte vom Kreis 5 in den Kreis 4 und richtete jede Menge Schaden an. So auch bei der Stiftung St. Jakob an der Viaduktstrasse: Die Hausfassade wurde mit riesigen Buchstaben verschmiert. «Wir sind enttäuscht. Enttäuscht, dass in der Stadt Zürich an so einem schönen Ort randaliert wird», sagt Alexander Howden, CEO der Stiftung St. Jakob, zu ZüriToday.

«Wir müssen einen Spezialisten aufbieten»

Der Sachschaden bei der Stiftung sei massiv, sagt Howden. Nicht nur der Eingang, sondern auch der Untergrund aus Beton und Metall müsse geputzt werden. «Das ist sehr ungeschickt. Wir müssen dafür einen Spezialisten aufbieten», so Howden. Die Versicherung übernimmt zwar den Schaden, der Selbstbehalt von 5000 Franken wird aber fällig. Eine Anzeige bei der Polizei werde noch gemacht. Der ganze Aufwand sei «unnötig», man habe schliesslich anderes zu tun.

So wüteten die Demonstrierenden in Zürich:

Sieben Polizeikräfte wurden bei der Krawallnacht verletzt, eine Polizistin musste ins Spital. 17 Personen wurden festgenommen. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart sagte am Sonntag, über die Gewaltbereitschaft sei sie erschrocken. «Das ist eine neue Dimension. Das haben wir jahrelang nicht in diesem Ausmass erlebt.»

«Wir wollen eine saubere Fassade»

Mittlerweile sind 14 der 17 Festgenommenen wieder auf freiem Fuss. Auch die ins Spital gebrachte Polizistin wurde wieder entlassen. Was bleibt, sind Schrecken, hohe Kosten und jede Menge Fragen ... und das Warten bis zur nächsten Demo. Denn diese wird wohl früher da sein, als dem einen oder der anderen lieb ist. An der Hauswand der Stiftung St. Jakob ist bereits das nächste Datum angekündigt: 1. Mai.

Der Geschäftsleitung der Stiftung St. Jakob macht dies zwar etwas Sorgen, aber trotzdem will Alexander Howden die Schmierereien vom Samstag sofort weg haben. Er erklärt: «Wir wollen eine saubere Fassade, deshalb müssen wir sie putzen. Aber es ist ein relativ hoher Aufwand und wir wissen nicht, ob in zwei Monaten wieder alles versprayt ist.»

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