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Das Auto als Game-Konsole – so gefährlich ist das

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Das Auto als Game-Konsole – so gefährlich ist das

Schon bald sind die Bildschirme im Auto nicht mehr nur Navi oder Bedienungshilfe, sondern auch ein Gaming-Display – zumindest in Elektro-BMWs. Möglich macht dies ein Zürcher Start-up. ZüriToday hat beim TCS nachgefragt, welche Probleme das mit sich bringt.
14.10.2022, 16:5714.10.2022, 16:57
Loris Gregorio / ch media
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Ein Zürcher Gaming-Start-up macht Autos künftig zu Spielkonsolen. Das Jungunternehmen Airconsole ist mit BMW eine Partnerschaft eingegangen. Ab nächstem Jahr ist es in E-Fahrzeugen des deutschen Herstellers möglich, auf dem Cockpit-Display zu gamen. Als Controller dient dabei das Smartphone.

Bei Gamen im Auto stellt sich direkt die Frage der Sicherheit beim Autofahren. Laut dem Start-up sei BMW dafür zuständig. Demnach ist es nicht möglich, zu spielen, während das Auto in Bewegung ist. Zumindest, sofern man diese Einstellung nicht umgehen kann. Wenn das Fahrzeug stillsteht – beispielsweise an der Ladestation – können sich Fahrerin und Passagiere die Zeit mit Gamen vertreiben.

Touchscreens lenken ab

Auf Anfrage von ZüriToday beantwortet Massimo Gonnella, Sprecher des Touring Club Schweiz (TCS), was es bei solchen Unterhaltungssystemen zu beachten gibt. Beim Fahren sollen jegliche Ablenkungen vermieden werden: «Wer am Steuer sitzt, muss sich auf das Lenken des Fahrzeugs konzentrieren und die Augen auf der Strasse halten.»

Der TCS hat zudem kürzlich das Ablenkungspotential bei modernen Autos untersucht. Ein erhebliches Ablenkungsrisiko bergen dabei die Touchscreens der Fahrzeuge. Und genau darauf werden die Games in den BMWs gespielt.

Sich mit dem Fahrzeug vertraut machen

Gonnella führt die Ergebnisse aus: «Die Autoentwickler sind zwar bemüht, die Bedienelemente und Funktionen so einzurichten, dass sie für möglichst wenig Ablenkung während der Fahrt sorgen. Dennoch wurden im Test teilweise erhebliche Unterschiede und somit auch ein erhöhtes Gefahrenpotential durch Ablenkung festgestellt.» Der TCS empfiehlt zudem, sich bereits vor der Fahrt mit den Bedienelementen vertraut zu machen.

Und was sagt die Unfallstatistik? 2021 zählten Unaufmerksamkeit und Ablenkung zu den häufigsten Unfallursachen im Kanton Zürich. 3340 Unfälle mit Sachschaden und 958 mit Personenschaden gab es in diesem Zusammenhang. Ein Drittel dieser Unfälle geschahen in der Stadt Zürich.

Die Unfallstatistik unterscheidet jedoch nicht, um welche Ablenkungen es sich handelt. Unfälle zählen auch in diese Kategorie, wenn die Person beispielsweise telefonierte oder sich gerade eine Zigarette angezündet hat.

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